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Nachricht vom 01.04.2014    

Arbeitsmarkt im März zeigt leichte Belebung

Die Belebung am Arbeitsmarkt im Monat März konzentriert sich auf die Männer. Hier gab es Einstellungen in den sogenannten Außenberufen. Die neuen Zahlen legte die Arbeitsagentur Neuwied, zuständig für die Landkreise Altenkirchen und Neuwied, vor. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 6,1 Prozent. Derzeit besonders im Mittelpunkt stehen Menschen ohne Berufsabschluss. Eine bundesweite Aktionswoche zur Ausbildung startet am 7. April.

Region. Wie bereits im vergangenen Monat prognostiziert, ging im März die Zahl der Arbeitslosen weiter leicht zurück. Der positive Trend der vergangenen Wochen kon­zentriert sich auf die Männer: bei ihnen ist der Rückgang um – 218 Personen zu verbuchen, während die Zahl der Frauen ohne Beschäftigung sogar leicht anstieg.

„Das sind typische Signale einer ersten Frühjahrsbelebung“, erklärt der Neuwieder Agenturleiter Karl-Ernst Starfeld. “Wie bereits im Vormonat angekündigt, nehmen in den Außenberufen, in denen vorwiegend Männer tätig sind, die Aufträge zu und die Arbeitgeber stellen die Mitarbeiter wieder ein“, so Starfeld.

Insgesamt ist allerdings die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen im Neuwieder Agenturbezirk, der die beiden Landkreise Neuwied und Altenkirchen umfasst, leicht zurückgegangen. Dabei zeigt sich die Entwicklung im Landkreis Altenkirchen deutlich positiver als im Landkreis Neuwied. Während im Landkreis Neuwied im Vergleich zum Februar 63 weniger freie Stellen gemeldet wurden, sind es im Landkreis Altenkirchen sogar 58 mehr. Die Stellenmeldungen kommen insbesondere aus den Bereichen des Verarbeitenden Gewerbes und des Baugewerbes, was ebenfalls für eine wetterbedingte Belebung spricht.

Die Arbeitslosenquote im Gesamtbezirk sinkt im März um 0,1 auf 6,1 Prozent.
„Auch wenn sich unser regionaler Arbeitsmarkt derzeit stabil und dynamisch darstellt, gilt unser besonderes Augenmerk den Bewerbern, die keine abgeschlossene Berufsausbildung besitzen“, erklärt Starfeld. „Während sich durch den demografi­schen Wandel für qualifizierte Kräfte neue Chancen ergeben, wird insbesondere eine Gruppe nicht von den aktuellen Entwicklungen profitieren: Menschen ohne Berufsabschluss. Bereits heute sind Menschen ohne eine abgeschlossene Ausbildung überproportional von (Langzeit-)Arbeitslosigkeit sowie von prekären Beschäf­tigungsverhältnissen und niedrigen Einkommen betroffen“, so der Agenturleiter und verweist damit auch auf die bundesweite Aktionswoche der Ausbildung der Bunde­sagentur für Arbeit vom 7. bis zum 11. April hin.

Die Aktionswoche, die unter dem Motto der aktuellen Initiative der Bundesagentur für Arbeit und der Jobcenter „AusBildung wird was – Spätstarter gesucht“ steht, verfolgt unter anderem das Ziel, jungen Erwachsenen zwischen 25 und 34 Jahren ohne Berufsabschluss eine neue Perspektive durch eine betriebliche Umschulung zu ermöglichen. Gleiches gilt auch für gering qualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dieses Alters, die in einem bestehenden Arbeitsverhältnis beschäftigt sind.
Mit der Woche der Ausbildung möchte die Arbeitsagentur verstärkt ein Signal setzen und sowohl Arbeitgeber als auch die Schülerinnen und Schüler und junge Erwachsene für das Thema sensibilisieren. „Nicht immer spiegeln sich die Kompetenzen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Schulnoten und Zeugnissen. Um ihre Fähigkeiten zeigen zu können, brauchen sie die Chance, dass jemand nä­her hinsieht und sie einlädt, ihr Können unter Beweis zu stellen. Auch in Zeiten rückläufiger Bewerberzahlen bietet der Arbeitsmarkt noch ungenutzte Potenziale: Jugendliche ohne oder mit schwachem Schulabschluss, Jugendliche mit Behinde­rung, Jugendliche mit Migrationshintergrund, junge Erwachsene ohne abgeschlos­sene Berufsausbildung – sie alle haben oft vielmehr drauf, als der bloße Blick auf das Papier vermuten lässt“, appelliert der Agenturchef.



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Erstmals seit dessen Start im Oktober 2013 werfen die Statistiker einen Blick auf das laufende Ausbildungsjahr. Bislang haben sich 2.022 junge Menschen bei der Arbeitsagentur gemeldet, um Unterstützung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz zu finden. 1.243 von ihnen sind nach wie vor auf der Suche nach eine Lehrstelle. Dem gegenüber stehen 1.608 Ausbildungsstellen-Angebote, die der Ar­beitsagentur seit Oktober gemeldet wurden. Übrig geblieben sind davon 887 Stel­len. Sorgen, dass am Ende viele Jugendliche ohne Ausbildungsperspektive da ste­hen könnten, wie dies im letzten Jahrzehnt häufig der Fall gewesen ist, macht Karl‑Ernst Starfeld sich allerdings nicht.

Zum einen seien die Ausbildungsmarktdaten zu diesem frühen Zeitpunkt keine allzu verlässliche Quelle für die Gesamtbewertung eines Ausbildungsjahres, erklärt der Experte. „Anders als auf dem Arbeitsmarkt, der von einem ständigen Kommen und Gehen geprägt ist, wird hier nur einmal im Jahr eingestellt. Es ist deshalb durchaus möglich, dass Bewerber, aber auch Betriebe, die sich später erst melden, das Zahlenwerk noch einmal völlig verändern.“ In den letzten Jahren sei es regelmäßig so gewesen, dass es zu Beginn mehr Bewerber als Stellenangebote gegeben habe, am Ende aber immer deutlich mehr Ausbil­dungsplätze übrig blieben als unversorgte Jugendliche.
„Während junge Menschen sich im Laufe des Berufsfindungsprozesses relativ häufig mehrere Optionen offen halten und am Ende dann doch lieber weiter zur Schule gehen und studieren, sich erst mal in einem sozialen Jahr engagieren oder eine Zeit im Ausland verbringen wollen, werden gemeldete Ausbildungsplätze nur äußerst selten zurückgezogen“, erklärt Starfeld dieses Phänomen.

Besonders der Weg zur höheren Schule und zur Universität werde von den Jugendlichen immer häufiger eingeschlagen, was die Auswirkungen des demografischen Wandels auf den Ausbildungsmarkt noch verschärfe. Trotzdem rät der Agen­turleiter auch den jugendlichen Bewerbern, möglichst früh in den Wettbewerb um die besten Stellen einzusteigen.
„Auch bei günstiger Ausgangslage kann jede Stelle nur einmal vergeben werden. Wer auf seinen Traumjob hofft, sollte deshalb früh auf den Beinen sein. Denn wer zu spät kommt, muss mit dem zufrieden sein, was übrig bleibt.“


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