Landesdelegiertenversammlung BUND Rheinland-Pfalz
BUND Landesvorsitzender und Kreisvorsitzender für den Westerwaldkreis, Harry Neumann, stellte die Anforderungen des BUND an die Natur- und Umweltschutzpolitik in Rheinland-Pfalz vor. Wir brauchen zukunftsfähige Städte und Gemeinden in Rheinland-Pfalz: Damit gutes Leben einfacher wird.
Koblenz. Die Landesdelegiertenversammlung des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz legte in diesem Jahr ihren inhaltlichen Schwerpunkt auf die anstehenden Kommunalwahlen und die Suffizienzpolitik. Die Delegierten fordern in einer Erklärung zur Kommunalwahl 2014 Politikerinnen und Politiker dazu auf, sich gemeinsam für eine Transformation der Gesellschaft einzusetzen – hin zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise und Politik, die die natürlichen Lebensgrundlagen wirksam schont, dem Klimaschutz und dem Erhalt der Biodiversität verpflichtet ist und zugleich die soziale Gerechtigkeit und echte politische Teilhabe der gesamten Bevölkerung im Blick hat.
Zur Einführung des öffentlichen Teils der Delegiertenversammlung stellte der BUND Landesvorsitzende Harry Neumann die Anforderungen des BUND an die Natur- und Umweltschutzpolitik in Rheinland-Pfalz vor. Er betonte nachdrücklich: „Beide Herausforderungen, Klimaschutz und Biodiversität, sind immer als Einheit zu sehen. Biosphäre und Atmosphäre dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Keines der beiden Ziele ermöglicht alleine ein Überleben der Menschheit und deshalb sind beide Ziele gleichwertig und gleichgewichtig“.
Klaus Brunsmeier, stellvertetender BUND-Bundesvorsitzender, bekräftigte die große Bedeutung der Energiewende und rief dazu auf am 10. Mai zur bundesweiten Demonstration „Energiewende nicht kentern lassen!“ zu kommen. Auch der Oberbürgermeister von Koblenz, Dr. Joachim Hofmann-Göttig, verpflichtete sich der Energiewende und betonte: „Es darf nie wieder einen Weg zurück für die Atomwirtschaft geben, weder in Deutschland noch sonst wo in der Welt.“
Anschließend sprach die BUND-Ehrenvorsitzende Prof. Dr. Angelika Zahrnt zum Thema „Damit gutes Leben einfacher wird - Perspektiven für eine Suffizienzpolitik“. Sie betonte, dass Initiativen von unten gut und wichtig seien, dass diese aber nicht ausreichten. Die Politik müsse die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Lebensweise verbessern. Sie kritisierte die Fixierung der Politik auf das Bruttoinlandsprodukt und damit auf Wirtschaftswachstum. „Wir sind 60 Jahre auf Wachstum und Konsum getrimmt – da fällt Veränderung schwer“, betonte sie. Deshalb komme der Zivilgesellschaft und der Umweltbewegung eine zentrale Rolle bei den anstehenden Veränderungen zu.
Danach diskutierten Prof. Dr. Zahrnt, Klaus Brunsmeier, Harry Neumann sowie der Unternehmer und Stiftungsgründer Dr. Martin Görlitz, moderiert vom SWR-Journalisten Mario Schmiedicke, darüber, was Wirtschaft und Politik für eine suffizientere Gesellschaft tun könnten. Hierbei waren sich alle einig, dass Initiativen jenseits des Konsumdrucks gefördert und auch in der Stadtplanung berücksichtigt werden müssen.
Für Rückfragen: Harry Neumann, BUND-Landesvorsitzender, 02626-926441 bzw. 01577-9575158; Sabine Yacoub, BUND Landesgeschäftsführerin, 06131 62706-0 bzw. 0174-9971892. Die weiteren Beschlüsse der Delegiertenversammlung finden Sie unter www.bund-rlp.de/ueber_uns/delegiertenversammlung.