US-Boy Josh Myers stürmt aus der NCAA in den Bärenkader
24-jähriger soll an der Seite seines Landsmanns Brian Gibbons für Tore sorgen. „Kann es kaum erwarten, nach Neuwied zu kommen“, meint der neue Mann.
Neuwied. Er war lange nicht mehr da – höchste Zeit, dass er nach Deutschland zurückkehrt: Im Alter von drei Jahren besuchte Josh Myers Familienangehörige in Deutschland, seither war der US-Boy nicht mehr in Europa. Im Sommer wird sich das jedoch ändern: Der Stürmer geht in der neuen Saison für den EHC Neuwied auf Torejagd, wird an der Seite seines Landsmanns Brian Gibbons auf dem Eis wirbeln. „Ich kann es kaum erwarten, nach Neuwied zu kommen“, sagt der 24-Jährige, der aus Colorado Springs stammt.
„Die Besetzung der zweiten Kontingentstelle ist ein sehr sensibles Thema, dessen sind wir uns natürlich bewusst“, sagt Teammanager Carsten Billigmann. „Natürlich hatten viele Fans gehofft, dass wir neben Gibbons auch den Kanadier Andrew Love für die kommende Saison in der Oberliga weiterverpflichten. Immer wieder wurden wir in den zurückliegenden Tagen und Wochen auf Andrew angesprochen, der eine starke Saison bei uns gespielt hat. Wir hatten ihm ein nahezu identisches Angebot gemacht wie Brian Gibbons. Während wir uns mit Brian jedoch schnell einig waren, konnten wir uns mit Andrew nicht auf eine weitere Zusammenarbeit einigen. Seine Vorstellungen und unsere Möglichkeiten lagen zu weit auseinander.“ Auch EHC-Trainer Arno Lörsch unterstreicht: „Es wäre nicht richtig gewesen, so viele finanzielle Mittel unseres Budgets für nur einen Spieler zu binden. Er hat einen klasse Job gemacht – dafür danken wir ihm. Aber nun trennen sich die Wege eben, auch das gehört zu unserem Sport.“
Myers bringt beste Referenzen mit nach Deutschland, spielte zuletzt drei Jahre lang in der NCAA für das Merrimack College – und damit hochklassiger als Love und Gibbons, die beide aus der NCAA Division III nach Neuwied kamen. „Er hat zuvor in der BCHL von sich reden gemacht, dort unter anderem 40 Tore und 40 Assist in 59 Ligaspielen erzielt und sich damit für die NCAA empfohlen“, sagt Lörsch. „Eine Liga, aus der zum Beispiel auch Essens Topscorer Brance Orban und Aaron McLeod im Vorjahr nach Deutschland kamen. Ich habe große Hoffnung, dass er sich ähnlich schnell ins Team einfinden wird wie Brian und Andrew in der Vorsaison. Ihm eilt ein sehr guter Ruf voraus. Was ich bisher von ihm gesehen habe, hat mich absolut überzeugt. Zudem führt er den Schläger auf der rechten Seite – für einen Trainer ist es nicht unwichtig, solche Skills im Team zu haben. Er wird ganz sicher bei uns seinen Weg gehen.“
Im Alter von vier Jahren begann Josh Myers daheim in Colorado Springs mit dem Eishockey. Über die Lincoln Stars, die Des Moines Buccaneers (beide USHL) und die Langley Chiefs (BCHL) landete er schließlich für drei Jahre am Merrimack Collage nahe Boston (Massachusetts). „Ich konnte mein Wirtschaftsstudium verkürzen und vorzeitig abschließen. Mit meinem Abschluss in der Tasche war klar: Jetzt würde ich gerne nach Deutschland gehen und dort Hockey spielen. Ich habe mir dann ein paar Ligen im Internet angeschaut und mein Agent nannte mir Neuwied als eine sehr gute Möglichkeit, mir diesen Wunsch zu erfüllen.“ Mit drei Jahren besuchte Myers zuletzt das Land und seine Verwandten. „Mein Onkel, meine Tante und meine Cousine leben nur drei Stunden von Neuwied entfernt. Auch zu meinen Pateneltern ist es nicht weit. Es wird großartig sein, sie wiederzusehen.“
Josh Myers beschreibt sich selbst als einen schnellen Skater mit gutem Schuss. „Ich mag Breakaways, liebe es, noch einen Gang höher zu schalten und dem Gegner davonzulaufen, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Ich freue mich darauf, Teil dieses Teams zu werden und mit den Bären die Oberliga anzugehen. Alles, was ich bisher über Neuwied gehört habe, war sehr positiv. Team, Trainer und Management wurden stets gelobt. Und auch die Fans, die sehr leidenschaftlich hinter dem Team stehen, sind natürlich ein Grund, für den EHC Neuwied zu spielen.“
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