Camper aus Hessen bescheren Willy-Brandt-Forum volles Haus
46 Camper aus Hessen, vier Kinder und vier Hunde bescherten dem Willy-Brandt-Forum in Unkel ein volles Haus. Der Besuch hatte einen besonderen Hintergrund.
Unkel. Interessierte und zahlende Besucher sind für ein ehrenamtlich geführtes Museum das Salz in der Suppe, freute sich Forums-Vorsitzender Christoph Charlier bei der Begrüßung der Gruppe des Camping-Clubs Hessen e.V. Nach Unkel gelockt hatte die Hessen Hermann Müller, was einen besonderen Hintergrund hat. „Es gab überhaupt nur zwei Menschen in Unkel, denen er sein Vertrauen schenkte und von denen er wusste, dass sie es nicht missbrauchten“, hatte die Witwe von Willy Brandt, Brigitte Seebacher, bei der Eröffnung des Willy-Brandt-Forum vor drei Jahren verraten. Es sind Waltraud M. sowie Hermann und Liesel Müller, die nicht nur den Garten des Brandt-Domizils „Auf dem Rheinbüchel 60“ versorgten.
In zwei Gruppen, geführt vom Vorsitzenden Charlier und Geschäftsführer Rudolf Rupperath, konnten sich die Gäste aus Hessen ein plastisches Bild davon machen, was es heißt, dass Willy Brandt in Unkel „Bürger unter Bürgern“ war. So etwa, wenn er bei der 1100 Jahr-Feier der Stadt Unkel mit der Kleinbildkamera Fotos vom an ihm vorbei paradierenden Stadtrat schoss. Besonders zeigten die Besucher sich beeindruckt davon, wie der „Staatsmann ohne Staatsamt“ von Unkel aus auf das nationale und internationale Geschehen einwirkte. Im November 1990 gelang es ihm, annähernd 200 Geiseln aus den Händen des Diktators Saddam Hussein zu befreien - und noch Zeit zu finden, für seine Frau einen goldenen Armreif auf dem Basar zu erstehen - heute eine der vielen Preziosen des Museums.
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