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Nachricht vom 12.05.2014    

Kinderschutzdienst Neuwied feiert 20-jähriges Jubiläum

Der Kinderschutzdienst in Neuwied feiert in diesem Jahr sein 20 jähriges Bestehen - Grund genug, auf die geleistete Arbeit zurück zu blicken und seine Bedeutung im System der Jugendhilfe in Neuwied angemessen zu würdigen.

Kreis Neuwied. Seit 2005 ist das Heilpädagogische-Therapeutische Zentrum (HTZ) Neuwied Träger des örtlichen Kinderschutzdienstes. Der 1. Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach und der Beigeordnete der Stadt Neuwied, Jürgen Moritz, gratulierten nunmehr dem Geschäftsführer des HTZ Neuwied, Wilbert Peifer, sowie den Fachkräften Kerstin Müller und Christina Sperber anlässlich dieses Jubiläums und bedankten sich bei dieser Gelegenheit für die gute Zusammenarbeit mit beiden Jugendämtern.

Der Kinderschutzdienst hat die Aufgabe, Kinder und Jugendliche zu unterstützen, die Opfer von sexueller oder körperlicher Gewalt geworden sind. Die Fachkräfte des Kinderschutzdienstes verstehen sich dabei als verlässliche Ansprechpartner für die betroffenen Kinder und Jugendlichen, die ihnen Glauben schenken, ihnen Hilfen zur Abwendung der Gefährdung und zum Schutz zugänglich machen, ihnen durch persönliche Zuwendung Unterstützung bei der Verarbeitung der traumatischen Erlebnisse anbieten oder Hilfen durch andere Institutionen vermitteln und sie im Bedarfsfalle in einem strafrechtlichen Verfahren begleiten. Der Geschäftsführer des HTZ, Wilbert Peifer, erklärte hierzu: "Die Fachkräfte unseres Kinderschutzdienstes verfolgen dabei einen kindzentrierten Ansatz und leiten keine Schritte ein, ohne die Betroffenen entsprechend ihres Alters und Entwicklungsstandes einzubeziehen".

In Rheinland-Pfalz existieren 19 Kinderschutzdienste, die von 15 freien Trägern der Jugendhilfe unterhalten werden. Der Kinderschutzdienst Neuwied wurde vor 20 Jahren durch den Deutschen Kinderschutzbund eingerichtet. In der Zeit von 1999 bis 2005 war der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband Träger, bis die Trägerschaft 2005 schließlich vom Heilpädagogisch-Therapeutischen Zentrum Neuwied übernommen wurde. Die Finanzierung des Kinderschutzdienstes erfolgt aus Mitteln des Landes, beider Jugendämter sowie durch den Träger selbst.

Die Fachkräfte des Neuwieder Kinderschutzdienstes verzeichnen ähnlich wie die beiden Neuwieder Jugendämter seit Jahren einen konstanten Anstieg der Fallzahlen: sie haben im Jahr 2013 insgesamt 103 Fälle aus dem Kreisjugendamtsbezirk und 75 Fälle aus dem Bereich der Stadt Neuwied begleitet. Die häufigsten Auslöser zur Kontaktaufnahme mit dem Kinderschutzdienst waren dabei Verdachtsmomente auf sexuellen Missbrauch und Misshandlung (körperlich und psychisch). Aber auch akute familiäre Problemlagen und Konflikte, Entwicklungsauffälligkeiten oder unzureichende Versorgung in der Familie waren Anlässe, dass entweder die betroffenen Kinder und Jugendlichen selbst oder aber Institutionen wie Kindertagesstätten oder Schulen sich hilfesuchend an den Kinderschutzdienst wendeten.



Der 1. Kreisbeigeordnete und Jugenddezernent Achim Hallerbach betonte die Bedeutung des Kinderschutzdienstes als einen wichtigen Pfeiler zur Weiterentwicklung des Kinderschutzes im Landkreis Neuwied: "Die gute Kooperation mit dem Jugendamt führt dazu, dass durch die komplementären fachlichen Ansätze Hilfen und Schutzmaßnahmen effizient eingesetzt und die betroffenen Kinder und Jugendlichen wirksam unterstützt werden können". Nach Ansicht von Hallerbach profitieren die Betroffenen hierbei vor allem vom niedrigschwelligen und leicht zugänglichen Beratungsangebot des Kinderschutzdienstes sowie von den weitreichenden Hilfsangeboten der Jugendämter.

Das 20jährige Jubiläum des Kinderschutzdienstes wurde daher zum Anlass genommen, den Kinderschutzdienst und seine Arbeit in der diesjährigen Netzwerkkonferenz "Kindeswohl und Kinderschutz" der Fachöffentlichkeit vorzustellen. Diese Netzwerkkonferenzen werden jährlich in Kooperation beider Jugendämter organisiert und dienen dem fachlichen Austausch und der Information eines breiten Publikums zu wichtigen Themen des Kinderschutzes. Dabei steht der Gedanke im Mittelpunkt, dass eine wirksame Unterstützung der betroffenen Kinder, Jugendlichen und ihrer Familien von einer guten Vernetzung und Kooperation aller beteiligten Akteure lebt.


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