Werbung

Nachricht vom 15.05.2014    

Teile des Aubachtals zerstört? Naturschutzverbände erstatten Anzeige

Im Aubachtal kam es nach Darstellung der Naturschutzverbände Nabu und BUND zu schwerwiegenden Eingriffen in den Naturhaushalt und zu erheblichen Verstößen gegen das Bundes- und Landesnaturschutzgesetz sowie gegen die Naturparkverordnung Rhein-Westerwald. Es seien illegal Bäume gefällt worden, darunter Bachufergehölze mit alten Erlen und Weiden. Nach Kenntnis der Naturschutzverbände befinden sich die betroffenen Flächen im Besitz des Fürsten zu Wied.

Die Rodungsarbeiten im Aubachtal verstoßen nach Auffassung von BUND und Nabu gegen Naturschutzgesetze.

Durch das Naturschutzgesetz geschützte Biotope seien umgepflügt worden und manche Bereiche sogar samt Pflanzen und Tieren gehäckselt. In eine Feuchtwiese sei ein Entwässerungsraben gezogen worden. Feuchtgebiete und naturnahe Uferzonen seien umgebrochen und zerstört worden, ebenfalls eine Lebensstätte der streng geschützten Wasseramsel unterhalb der Braunsburg.

Nabu und BUND in ihrer gemeinsamen Erklärung: „Vieles geschah nach dem 1. März, also während der Brutzeit der Vögel.“ Weiterhin seien landschaftsprägende Bäume im Aubachtal gefällt und sämtliche Gehölze entlang eines Seitenbaches entfernt worden.

Schon im vergangenen Jahr sind nach Erkenntnissen der beiden Umweltverbände Flächen im Aubachtal mitten im Sommer gemulcht worden, ohne dass die Kreisverwaltung eingeschritten sei. Die beien Verbände haben den Eindruck, dass aktuell in unzulässiger Weise Bäume zur Optimierung von Weideflächen gefällt wurden. Der Nabu Neuwied und Umgebung und der BUND Westerwald haben über ein Rechtsanwaltbüro gegen dieses ihrer Meinung nach rechtswidrige Vorgehen Anzeige bei der Kreisverwaltung Neuwied erstattet.

„Hier handelt es sich um derart erhebliche Verstöße gegen das bundes- und landesweite Naturschutzrecht, dass diese nicht mehr ohne Ordnungsmaßnahmen seitens der Kreisverwaltung als Aufsichtsbehörde hingenommen werden können. Daher sind gegen die Verursacher empfindliche Bußgelder zu verhängen“, fordert Harry Neumann, Vorsitzender des BUND Westerwald und BUND-Landesvorsitzender sowie Ursula Wischnat vom Nabu Neuwied und Umgebung.



Außerdem erwarten die Verbände vom Besitzer der Flächen umfassende Aufklärung, wie es zu den massiven Verstößen gegen das Naturschutzrecht kommen konnte.

„Der Natur hilft das zwar nichts mehr, wir erwarten jedoch, dass die Kreisverwaltung Neuwied zukünftig ihrer Verantwortung für wertvolle Natur- und Lebensräume besser gerecht wird und neben der Verhängung eines empfindlichen Bußgeldes die Wiedergutmachung des Schadens anordnet“, betont Dr. Jutta Etscheidt vom BUND.

Ursula Wischnat vom Nabu Neuwied und Umgebung weist abschließend darauf hin, dass die Bürger bei den anstehenden Kommunalwahlen durch ihr Stimmverhalten dafür sorgen könnten, dass Natur- und Tierschutz in Zukunft mehr politisches Gewicht bekommen.


Lokales: Neuwied & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
   

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Rasante Fahrt endet im Unfall zwischen Bonefeld und Straßenhaus: Polizei sucht Zeugen

Am 1. April kam es auf der B256 zwischen Bonefeld und Straßenhaus zu einer gefährlichen Verkehrssituation. ...

Halbseitige Sperrung der L 252 wegen Restarbeiten zwischen Bruchhausen und Kretzhaus

Am 3. und 4. April wird die L 252 zwischen Bruchhausen und Kretzhaus für wichtige Restarbeiten halbseitig ...

Verkehrseinschränkungen auf der B 256 bei Bonefeld

Am 3. April kommt es auf der B 256 im Bereich Bonefeld zu Verkehrseinschränkungen. Grund dafür sind Bauarbeiten ...

Gemeinsam für ein sauberes Unkel: Frühjahrsputz am 5. April

Die Stadt Unkel ruft ihre Bürger zur Teilnahme am diesjährigen Frühjahrsputz auf. Am Samstag, dem 5. ...

Sayner Hütte: Ein Industriedenkmal als "Museum des Monats"

Im März wurde die Sayner Hütte vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration als "Museum ...

Rodungsarbeiten: Vollsperrung der L 269 zwischen Bruchermühle und Döttesfeld

Am ersten Aprilwochenende müssen sich Autofahrer auf eine Verkehrsänderung einstellen. Die L 269 wird ...

Weitere Artikel


Gartenmarkt mit Gewinn besucht

SWN verlosten Grill, E-Auto-Wochenende und Bauhaus-Gutschein. Der Besuch des Neuwieder Gartenmarktes ...

Teile des Aubachtals zerstört? Kreisverwaltung nimmt Stellung

Die Kreisverwaltung Neuwied nimmt Stellung zu dem Artikel vom 15. Mai „Im Aubachtal kam es nach Darstellung ...

Alle sind Sieger im Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“

Die Sieger im Kreisentscheid des Landeswettbewerbes „Unser Dorf hat Zukunft“ stehen fest. Der 1. Kreisbeigeordnete ...

Warnung vor Inkassounternehmen

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Sabine Bätzing-Lichtenthäler warnt vor unseriösen Methoden, mit denen es ...

Kinder werden in Autos oft schlecht gesichert

Die Polizei im Kreis Neuwied hat auf die hiesigen Verhältnisse runtergerechnete Ergebnisse des landesweiten ...

Große Resonanz auf Informationen zum Thema Depression

120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, sich über
Hilfen und Behandlung bei Depressionen ...

Werbung