Sozial- und Verwaltungsgebäude der Deponie Linkenbach eingeweiht
Das Sozial- und Verwaltungsgebäude mit integriertem außerschulischem Lernort auf der Abfallentsorgungsanlage (AEA) in Linkenbach wurde am Freitag, den 16. Mai, offiziell seiner Bestimmung übergeben. Das Gebäude wurde nach den neuesten technischen Gesichtspunkten errichtet.
Linkenbach. Das neue Gebäude auf der Deponie Linkenbach hat gleich mehrere Funktionen zu erfüllen. Zuerst einmal ist es Sozialgebäude. Das macht schon die Nutzung des kompletten Untergeschosses deutlich, zieht man die Technikräume ab. Bislang waren auf der Deponie an drei Standorten Sozialbereiche eingerichtet, teilweise in Containerbauweise. Jetzt kann die gesamte Belegschaft der AEA Linkenbach die neu ausgestatteten und den aktuellen Arbeitsstättenrichtlinien entsprechenden Schwarz-Weiß- und Sanitärbereiche nutzen.
Außerdem ist das neue Haus ein Verwaltungsgebäude. Im Erdgeschoss sind fünf Büros und ein Archivraum sowie ein Sitzungsraum eingerichtet. Hier können die Ingenieure, Techniker und Verwaltungsleute in hellen und freundlichen Büros ihrer Arbeit nachkommen und die Gremien in dem Sitzungsraum ihre Beratungen durchführen.
Künftig wird es weiterhin außerschulischer Lernort sein. Nachdem 2013 mit Mitteln des Landes Rheinland-Pfalz und der Abfallwirtschaft ein pädagogisches Konzept insbesondere für die Kindergärten und Grundschulen, aber auch für die Erwachsenenbildung erstellt wurde, wird dieses Konzept in den künftigen Jahren entsprechend den verfügbaren Finanzmitteln Schritt für Schritt umgesetzt.
„Entstehen wird eine „innovative Wissensfabrik des lebendigen Lernens“ als Angebot für die 34.500 Kinder und Jugendlichen aus dem Kreis sowie Erwachsenengruppen“, meinte der erste Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach bei seiner Begrüßungsrede.
Ein Abfalllehrpfad mit zahlreichen Lernstationen sowie der Besichtigungsmöglichkeit auf der AEA Linkenbach werden ein reichhaltiges Wissensspektrum über die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung, aber auch Kenntnisse über die Bedeutung der Nachhaltigkeit vermitteln. Präsentiert werden zukunftsorientierte Themen wie Photovoltaik und Windenergie als mögliche Energielieferanten für den Betrieb einer Abfallentsorgungsanlage.
Das neue Sozial- und Verwaltungsgebäude ist ein so genanntes Plus-Energie-Haus. Das heißt, es erzeugt mehr Energie als für dessen Betrieb selbst benötigt werden. Bei der Planung sind die Ergebnisse des Eff-Check aus dem Jahre 2011, an dem der Landkreis Neuwied als erste Kommune teilnahm, gefördert mit Mitteln des Landes Rheinland-Pfalz , eingeflossen.
Auf dem Dach des Gebäudes befinden sich eine Photovoltaikanlage und Kollektoren für die Warmwasserbereitung, außerdem wird eine Wärmepumpe eingesetzt, durch die der Energiebedarf für die moderne Heizungsanlage in Verbindung mit einer hocheffizienten Wärmedämmung deutlich reduziert wird.
Auf den Fluren sorgen durch Bewegungsmelder gesteuerte LED-Leuchten immer für die richtige Beleuchtung. Wie übrigens auch bei der Außenbeleuchtung LEDs zum Einsatz kommen. Die Firma Syna hat eine Musterkollektion aufgestellt, „die gerne durch benachbarte Kommunen besichtigt werden kann“, meinte Achim Hallerbach.
Hinsichtlich der Stromgewinnung gab Achim Hallerbach die derzeit noch geschätzten Zahlen, da die Anlage erst kurzeitig in Betrieb ist, bekannt:
Jahresertrag: 62.900 kw/h
Selbstnutzung Sozialgebäude: 38.900 kw/h
Selbstnutzung Wertstoffhof, MBA: 18.510 kw/h
Eigennutzung: 56.610 kw/h
Einspeisung ins öffentliche Netz: 6.290 kw/h
Im Ergebnis bedeutet dies, dass für rund 57.000 kW/h aus der Anlage kein Strompreis anfällt. Weitere rund 6.300 kW/h werden ins öffentliche Netz eingespeist, wofür eine Einspeisevergütung an den Kreis fließt.
Das Gebäude wurde voll im Zeitplan fertig gestellt. Der Sozial- und Verwaltungstrakt verfügt über eine Fläche von rund 345 Quadratmetern, der ASL von rund 112 qm. Der Sitzungsraum bietet eine Fläche von rund 115 qm. Die bei der Planung geschätzten Baukosten wurden eingehalten. Die geschätzten Baukosten für das Gebäude beliefen sich auf 1,798 Millionen Euro, beauftragt wurden 1,796 Millionen Euro. Letztlich abgerechnet wurden brutto 1,613 Mio. Euro, so dass im Ergebnis 185.000 Euro gegenüber der ursprünglichen Kostenschätzung eingespart werden konnten. Wolfgang Tischler
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