Heidi Wunner unter den acht weltbesten Tischtennisspielerinnen
Bei den Senioren-Weltmeisterschaften in Neuseeland schaffte es die Rheinbreitbacherin bis ins Viertelfinale in ihrer Altersklasse. Am Ende war es ein grandioser fünfter Platz für die Ausnahmesportlerin des SV Rheinbreitbach.
Rheinbreitbach. Auch wenn es am Ende zum ganz großen Wurf bei den Senioren-Tischtennis-Weltmeisterschaften in Neuseeland nicht gereicht hat, hatte Heidi Wunner allen Grund zum Strahlen. Als beste Europäerin schaffte die Rheinbreitbacherin in Auckland als ungeschlagene Gruppensiegerin nicht nur den Sprung ins erlesene Hauptfeld, sondern hier mit zwei weiteren Siegen sogar den Sprung unter die weltbesten acht Spielerinnen der Altersklasse Ü 75.
Am Ende war es ein grandioser fünfter Platz für die Ausnahmesportlerin des SV Rheinbreitbach. „Ich bin mit meiner Leistung total zufrieden“, resümierte Wunner, die sich auch riesig darüber freute „allein bei einem solchen Ereignis einmal dabei gewesen zu sein“.
„Nicht in meinen kühnsten Träumen hätte ich damit gerechnet, so weit zu kommen“, erklärte Heidi Wunner nach ihrer denkbar knappen Fünfsatzniederlage im Viertelfinale gegen die Japanerin Katsuko Toda. Dabei hatte es fast danach ausgesehen, als könne sie das Steuer noch einmal herumreißen. Nach einem 0:2 Satzrückstand erhöhte sie das Risiko, spielte deutlich offensiver und konnte zum 2:2 ausgleichen. Dann allerdings lief plötzlich nicht mehr viel zusammen. Die Japanerin, die am Ende Dritte wurde, zog schnell davon und konnte letztlich deutlich mit 11:3 den entscheidenden Durchgang für sich verbuchen.
Das Glück, das ihr im Viertelfinale fehlte, hatte sie im Achtelfinale auf ihrer Seite. „Das war letztlich auch eine Frage der Nerven“, räumte Wunner nach ihrem Fünfsatzmatch gegen die ebenfalls aus Japan kommende Takao Kuboto ein. Bis zum letzten Ballwechsel stand das Spiel auf des Messers Schneide, das die Deutsche Einzel-Vizemeisterin schließlich mit 12:10 für sich entscheiden konnte. Weit weniger Mühe hatte sie im ersten Spiel der Hauptrunde, das klar mit 3:0 Sätzen an die Rheinbreitbacherin ging.
Zuvor hatte die SVR-Spielerin in der Gruppenphase bei dem einwöchigen Turnier mit einer fantastischen Leitung bereits drei Einzelsiege eingefahren. Lediglich im ersten Spiel gegen die Australierin Margret McKathy hatte sie einige Mühe, behielt aber letztlich mit 3:2 die Oberhand.
Nicht ganz so gut verlief der Start in die Doppelkonkurrenz an der Seite von Hannelore Kaysser vom Tischtennisverband Württemberg. Mit einem gewonnen Spiel und zwei Niederlage in der Gruppenphase kam hier das frühe Aus für die Rheinbreitbacherin. „Dafür, dass wir vorher keine Gelegenheit hatten, miteinander zu trainieren, haben wir die Sache ganz gut gemacht“, zeigte sich die SVR-Spielerin dennoch zufrieden. Damit jedoch nicht genug. In der so genannten Trostrunde trumpften die beiden Tischtennis-Cracks dann noch einmal ganz groß auf, landeten Sieg auf Sieg und schafften sogar den Sprung ins Endspiel. Nach einem hochklassigen und spannenden Spiel konnten die beiden Deutschen das „kleine Finale“ schließlich mit 3:2 gegen zwei US-Amerikanerinnen knapp aber hoch verdient für sich entscheiden. „Es war zwar nur das Finale der Trostrunde“, so Wunner, „aber in einer voll besetzten Halle noch am Endspieltag dabei zu sein, ist schon ein wahnsinniges Erlebnis.“
Qualifiziert für die Weltmeisterschaft in Auckland hatten sich in den verschiedenen Altersklassen insgesamt 1.662 Senioren – 696 Frauen und 966 Männer aus 58 Nationen. Japan stellte mit 366 Teilnehmern das mit Abstand größte Kontingent, gefolgt von Deutschland mit 204, Australien mit 186, dem Gastgeber Neuseeland mit 144, China mit 127 sowie Indien mit 90 und Russland mit48 Teilnehmern. Unter den Teilnehmern fanden sich auch zahlreiche prominente Namen, wie etwa der schwedische Ex-Weltmeister und Einzel-Europameister, Peter Karlsson. Die älteste Teilnehmerin war übrigens die Deutsche Inge-Brigitte Hermann mit 93 Jahren, die nicht nur von einem Filmteam begleitet wurde, sondern auch Unterstützung von den Deutschen Tischtennisassen Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov bekam.
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