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Nachricht vom 20.05.2014    

Limes-Lehrpfad wird eröffnet

Christi Himmelfahrt findet um 12 Uhr die Eröffnung des Limes-Lehrpfades statt. Ein innovatives Projekt in Rheinbrohl. Originalsubstanz von Wall- und Grabenabschnitten aus römischer Zeit sowie durch den Holzturm 1/9, der einem römischen Wachtturm nachempfunden ist, können besichtigt werden.

Die offizielle Eröffnung des Limes-Lehrpfades bei Rheinbrohl findet an Christi Himmelfahrt um 12 Uhr statt. Mit Unterstützung der Kreisverwaltung Neuwied hat die Limesarbeitsgruppe ein Programm zusammengestellt.

Rheinbrohl. Die offizielle Eröffnung des Limes-Lehrpfades bei Rheinbrohl findet an Christi Himmelfahrt um 12 Uhr statt. Mit Unterstützung der Kreisverwaltung Neuwied hat die Limesarbeitsgruppe ein Programm zusammengestellt

Die Turmstelle 1/8 am obergermanisch-raetischen Limes in Rheinbrohl hat einen ganz besonderen Reiz. Bei den Ausgrabungen der Reichslimeskommission im 19. Jahrhundert wurde festgestellt, dass sich hier nacheinander drei Türme befunden haben: zunächst ein Holzturm, der später durch einen Steinturm an gleicher Stelle überbaut wurde. Dieser muss irgendwann baufällig oder zerstört worden sein: Weinige Meter entfernt errichtete man dann einen neuen Steinturm, der heute teilweise noch circa 1,30 Meter hoch aufsteht. Ein solches Original-Turmrelikt findet man weit und breit nicht mehr.

Dort führt der Römer-Welt-Weg mit Ausgangs- und Zielpunkt Erlebnismuseum Römerwelt vorbei, ebenso der Westerwaldsteig, und der Förderverein "Freunde des Limes e.V." Rheinbrohl hat hier für Wanderer und Besucher eine große Schutzhütte errichtet, die so genannte "Waldschule".

2006 vereinbarten Verbandsgemeinde Bad Hönninger, Ortsgemeinde Rheinbrohl, Römerwelt-Stiftung "Caput limitis" und der Förderverein "Freunde des Limes" mit der Direktion Landesarchäologie (GDKE), an dieser Turmstelle eine Nachgrabung durchzuführen. Im Anschluss sollte eine kleine archäologische Stätte geschaffen werden: die Originalsubstanz sollte gesichert dauerhaft präsentiert werden und alles auf Informationstafeln erläutert werden.

Für die Maßnahme erstellte der damalige Limesbeauftragte Dr. Jens Dolata einen Projektentwicklungsplan mit dem Ziel, Mittel aus einem speziellen Förderprogramm in Höhe von mehreren 10.000 Euro zu erhalten. Diese wurden aber an Projekte anderer Bundesländer vergeben.

Schließlich schaffte das Land die Funktion des Limesbeauftragten ab zu einem Zeitpunkt, als es nach den Grabungen, der teilweisen archäologischen Überdeckung der Turmreste und der Restaurierung des östlichen Turms weder eine konkrete Konzeption, noch Texte und Darstellungen für die Informationstafeln der archäologischen Stätte gab. Das Projekt kam ins Stocken, bis man schließlich zur Selbsthilfe griff: der Förderverein "Freunde des Limes" kümmerte sich um Finanzmittel, die Limes-Arbeitsgruppe erklärte sich zur Durchführung der erforderlichen Arbeiten bereit,



Hansjörg Hausen als Mitglied dieser Gruppe verfasste Texte für die Informationstafeln und entwickelte zusammen mit der Diplom-Designerin Heike Wolf von Goddenthow die begleitenden Illustrationen. Friedhelm Walbert, der Geschäftsführer der Römerwelt, führte die Hintergrund-Regie. Viele Vorarbeiten hat die Arbeitsgruppe in den beiden letzten Jahren geleistet, zum Teil mit Unterstützung örtlicher Unternehmen und durch den Revierförster Oliver Müller: Räumung des Geländes, Herstellung und Errichtung von Palisaden, Anlage von Wall und Grabe. Das Projekt wird als "Limes-Lehrpfad" verwirklicht.

Für die Besucher wird zu erleben sein, dass der Limes und seine Bauten nicht aus einem Guss sind, sondern sich erst nach und nach zu einem immer besser funktionierenden System ergänzten. Das zeitliche Nacheinander in der Entwicklung der Elemente des Limes über einen langen Zeitraum hin (erst nur ein Patrouillenweg, überwacht von Holztürmen aus, dann weitere Sicherung durch eine durchgehende Palisade, Ersatz der Holztürme durch Steintürme, Aufbau der Türme, schließlich Anlage von Wall und Graben) wird im örtlichen Nacheinander dargestellt und in Texten und Bildern erläutert. Es wird auch zu begreifen sein, dass der Limes zwar eine durchgehende Überwachungslinie darstellte, aber an bestimmten Stellen durchlässig war und dort der Zollerhebung und dem zivilen Personen- und Warenverkehr diente.


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