Katastrophale Hochwasser in Serbien und Bosnien: Bei uns unvorstellbar?
Die schweren Überschwemmungen dieser Tage in Serbien und Bosnien sollten alle Anlieger kleinerer und größerer Flüsse - auch in Deutschland - aufschrecken lassen. Weil diese Länder unvorbereitet waren, traf sie das Unglück besonders hart. Die Hochwassernotgemeinschaft Rhein will dafür sorgen, dass ähnliches hierzulande nicht passieren kann.
Der Balkan ist vom schwersten Hochwasser seit über 100 Jahren betroffen. Schon jetzt hat das Hochwasser wahrscheinlich 40 Todesopfer gefordert. Zehntausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. 100.000 Haushalte sind ohne Strom. Die Menschen sind den Fluten hilflos ausgeliefert. Evakuierungen und Hilfeleistungen erfolgen chaotisch, da Behörden und Bürger weitgehend unvorbereitet von diesem Ereignis getroffen wurden. Es drohen Versorgungsausfälle und aufgrund der sommerlichen Temperaturen Krankheiten und Seuchen.
Auch an Rhein, Elbe und Donau können wir uns nicht in Sicherheit wiegen, selbst wenn wir durch die Erfahrung häufigerer Hochwasserereignisse und Dank technischer Hochwasserschutzmaßnahmen besser gewappnet sind. Die sich im Juni 2014 jährenden verheerenden Hochwasserereignisse an Elbe und Donau haben die Gefährdung - auch wenn Deiche und Schutzanlagen vorhanden sind - drastisch gezeigt.
Auch bei uns bestehen noch große Defizite, vor allem im Bereich der Selbstvorsorge, sagt die Hohwassernotgemeinschaft Rhein. Die frei zugänglichen Hochwassergefahrenkarten im Internet ermöglichen es jedem Anwohner, sich über die tatsächliche Gefährdung seines Wohnortes zu informieren und entsprechende Vorsorge zu treffen.
Auf das Vorsorgedefizit will die Hochwassernotgemeinschaft Rhein durch ihren aktuellen, bundesweit ausgeschriebenen Ideenwettbewerb aufmerksam machen und zum Handeln animieren. Unter dem Motto „Mit dem Hochwasser leben!“ sucht sie Ideen, wie eine effektive Vorsorge im privaten und öffentlichen Bereich aussehen kann. Gefragt sind innovative und umsetzbare Projektideen zum Umgang mit den Hochwassergefahren, aber auch phantasievolle Denkanstöße sowie „Best-Practice“-Beispiele.
Jeder, mit Ausnahme von kommerziellen Institutionen, kann bei dem mit 5.000 Euro dotierten Wettbewerb mitmachen. Einsendeschluss ist der 15. August.2014.
Weitere Informationen zur Ausschreibung unter: Hochwassernotgemeinschaft Rhein e. V., Deutschhausplatz 1, 55116 Mainz, Tel. 06131/2398186, Fax 06131/2398139; www.hochwassernotgemeinschaft-rhein.de, E-Mail: hwngr@gstbrp.de
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