IG Metall befürchtet Arbeitsplatzabbau bei Whitesell
Die Beschäftigten, der Betriebsrat und die IG Metall sind besorgt, dass es durch die nach ihrer Meinung „undurchsichtige Geschäftspolitik“ des Geschäftsführers von Whitesell in Neuwied-Niederbieber, Neil Whitesell, zu massiven Arbeitsplatzverlusten beim Automobilzulieferer kommen könnte.
In den letzten Wochen hätten hochrangige Kunden aus der Automobilbranche ihre Geschäftsbeziehungen zu Whitesell eingestellt, heißt es von Arbeitnehmerseite.
„Die Kunden haben das Vertrauen verloren und ziehen nun nach den Erpressungsversuchungen, die Whitesell an sie gerichtet hat, ihre Konsequenzen“, sagte Silke Nötzel von der IG Metall-Bezirksleitung Mitte. „Traditionelle Großkunden verabschieden sich gerade von Whitesell und die Arbeitnehmer haben die Konsequenzen zu tragen, wenn die Auftragsbücher in den nächsten Monaten leer sind“.
Das Geschäftsmodell von Whitesell sehe offenbar vor, dass kurzfristige Gewinne abgeschöpft werden und auf der anderen Seite langjährige Kundenbeziehungen mit Füßen getreten werden. Dies sei kein erfolgreich nachhaltiges Geschäftsmodell.
Faktisch gebe es keinen Dialog mehr zwischen Betriebsrat, IG Metall und Whitesell. Mitbestimmungs- und Informationsrechte würden unterlaufen. Die IG Metall fordert, dass Whitesell sich an die Zusagen halte, die er noch Anfang des Jahres gemacht habe. Im Sommer letzten Jahres habe Whitesell persönlich gesagt, er wolle eine langfristige Perspektive durch neue Kundenverträge und die Platzierung von Neugeschäften. „Es muss endlich Schluss sein mit der Geheimhaltungspolitik und Whitesell muss seine Zusagen einhalten“, so Silke Nötzel.
Das Unternehmen Whitesell in Niederbieber, das unter verschiedensten Namen seit Jahrzehnten hochwertige Schrauben vor allem für die Automobilindustrie produziert, beschäftigt an vier deutschen Standorten über 1.350 Mitarbeiter.
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