Getürkte Facebook-Mitteilungen
„Facebook-Betrüger unterwegs“ schrieb Fabian Stein in die Betreffzeile der Mail, die er am Freitag (30.5.) der Redaktion des NR-Kurier schickte. In seinem Text beschreibt er das betrügerische Vorgehen sehr genau. Es ist noch nicht lange her, da warnte auch die Polizei vor einer ähnlichen Masche.
Fabian Stein schrieb uns: „Gestern wurde ich Opfer eines versuchten Facebook-Betruges. Vermeintliche Freunde schreiben einen über Facebook an. Nach etwas "Smalltalk" wollen sie die Handynummer haben, weil sie irgendetwas mitteilen möchten. Gibt man diese preis, erhält man nur Sekunden später eine SMS (Absender: Paypal) in der man aufgefordert wird, dem "Freund" den Code mitzuteilen, um einen Betrag von 22,50 Euro zu bezahlen. Danach brach ich jeglichen Kontakt ab. Wie sich herausstellte, hatten sich Unbekannte in das Profil meiner Bekannten gehackt und unter ihrem Namen mehrere Leute auf die geschilderte Art und Weise angeschrieben. Nach Recherchen im Internet wurde schnell klar, dass es sich um eine Betrugsmasche handelte. Das Polizeipräsidium Koblenz gab am 7. Februar eine entsprechende Polizeimeldung heraus, welche exakt den Tatverlauf wie bei mir beschreibt.
Teilt man den Code mit, werden die 22,50 Euro über Paypal abgebucht.
Ich erstattete sofort eine entsprechende Anzeige wegen versuchten Internetbetruges. Möglicherweise könnte eine Warnung über die Kurier-Seiten verbreitet werden, denn bereits heute habe ich von einem zweiten Fall erfahren - selbes Muster.“
Hier die Warnung der Polizei im Februar vor solchen Betrugsversuchen:
"Im Bereich der Kriminalinspektion Montabaur sind bislang drei Betrugsfälle aus der Region bekannt geworden, bei denen zwei türkische Mitbürgerinnen um jeweils rund 650 Euro betrogen wurden.
Auf bislang unbekannte Weise gelangten die Betrüger an die Zugangsdaten von Facebook-Accounts. Anschließend übernahmen sie die virtuelle Identität der Person und schrieben dessen Freunde an.
Sie baten unter einem Vorwand um die Übersendung der Mobilfunknummer.
Falls der Freund darauf einging, erhielt er kurze Zeit später eine SMS. Er wurde aufgefordert, mit einem Bezahlcode einen Betrag von 20 Euro für einen Service bei Paypal zu bezahlen. Über Facebook wurde er aufgefordert, diesen Code dem vermeintlichen Freund mitzuteilen.
Dieser Vorgang wurde mehrfach wiederholt, teilweise bis zu 30-mal.
Bedenken gegen diese Vorgehensweise wurden durch das Vortäuschen der falschen Identität verworfen. Das böse Erwachen kam meist erst ein oder zwei Tage später. Den Geschädigten wurde durch den Mobilfunkanbieter mitgeteilt, dass ihr Mobilfunkanschluss wegen außergewöhnlich hoher Kosten gesperrt wurde.
In den bekannten Fällen erfolgte die Kommunikation zwischen Tätern und Opfern auf Türkisch.
Vor diesem Hintergrund beachten Sie folgende Hinweise:
- Geben Sie keine sensiblen Daten wie Anschriften, Telefonnummern, Zahlencodes, PIN´s oder TAN´s über das Internet weiter, insbesondere nicht auf unverschlüsselten und ungesicherten Internetplattformen oder in Chats und erst recht nicht ohne vorherige Rückversicherung auf einem anderen Weg.
- Melden Sie einen erkannten manipulierten Account sofort bei Ihrem sozialen Netzwerk.
- Vorsicht bei unbekannten Nachrichten sowie Rückruf-/SMS-Bestätigungen.
- Nehmen Sie im Zweifelsfall persönlichen Kontakt auf.
- Wenden Sie sich als Betrugsopfer an die Polizei und warnen Sie ihre Freunde.
- Geben Sie generell im Internet nicht mehr Daten preis als nötig.
- Verwenden Sie sichere Passwörter, wechseln Sie diese von Zeit zu Zeit und geben Sie Passwörter niemals an Dritte weiter."
Hier finden Sie die türkische Übersetzung der Warnmeldung der Polizei.