Benefizwanderung auf dem Klosterweg
Gemeinsam mit der Caritas-Kinderhilfe Neuwied und der Ortsgemeinde Ehlscheid veranstaltete die Familie Kopper am Sonntag (29. Juni) eine Benefizwanderung im Rengsdorfer Land. Besonders Familien mit Kindern waren angesprochen. Leider regnete es.
Ehlscheid. Viele ehrenamtliche Unterstützer hatten mit Familie Kopper seit über einem Jahr die Veranstaltung vorbereitet. Elisabeth Adrian von der Caritas-Kinderhilfe Neuwied erläuterte, dass man möglichst viel Geld zugunsten eines Jungen-Kinderheimes in Myslawice / Polen erhalten wolle. Zu diesem Zweck war sehr viel Kuchen und Kaffee für die Aktion gespendet worden. Deshalb war es sehr schade, dass es zum Startzeitpunkt elf Uhr heftig regnete, sodass nur wenige Menschen zum Wandern kamen.
Doppelt schade war die geringe Teilnahme, weil die für Touristik verantwortliche umtriebige Monika Edling eine sehr schöne 5,5 Kilometer lange Rundwanderung ausgesucht hatte, die von der Mehrzweckhalle in Ehlscheid ausging und über eine Teilstrecke des Premiumwanderwegs „Klosterweg“ in Richtung Rengsdorf führte. Mit dem passenden Klosterweg-Logo auf dem Regenschirm leitete Monika Edling die Wandergruppe durch wunderschönen Misch- und Buchenwald. Zunächst erklärte Edling im Kurpark die Holzskulptur „Die drei Eulen“. Mehrfach wurde eine „Baumelbank“ passiert. Die Bänke stehen an schönen Aussichtspunkten und laden wegen ihrer Höhe dazu ein, die Beine und die Seele baumeln zu lassen.
Bürgermeister Norbert Lück, der die Benefiz-Aktion unterstützt, konnte selbst nicht dabei sein, aber seine Frau Annette Lück wanderte mit und erläuterte unterwegs botanische Besonderheiten. So erfuhr man, dass das echte europäische Springkraut gelb blüht, kleiner ist als das eingewanderte indische Springkraut und leicht giftig. Buchen werden bewusst eng gesetzt, damit sie schnell und gerade hoch wachsen. Vom Förster werden makellose Bäume ausgesucht zum Weiterwachsen, der Rest wird gefällt. Besonders schöner Buchenwald mit großen Bäumen und dichtem Unterwuchs wird „Märchenwald“ genannt.
Für die Kinder hatten Stephan Liel und Christian Kopper eine Foto-Schnitzeljagd vorbereitet. Zunächst musste das Fotomotiv im Wald aufgespürt werden, dann galt es, in dessen Nähe nach einem versteckten Buchstaben zu suchen. Neun Buchstaben mussten gefunden und zu einem Wort zusammengesetzt werden. Beim Suchen und Bergen der Lettern halfen die Erwachsenen gern mit.
Es ging über die Laubachsbrücke und am idyllischen, mäandernden Laubach mit dem flankierenden Auwald entlang zu dem Fledermausstollen, in dem eine Kolonie „Großes Mausohr“ lebt. Aus Sicherheitsgründen ist der Stollen unzugänglich, nur Fledermäuse kommen durch das Gitter.
Einen Stopp gab es an der Schutzhütte Laubachswinkel, einen weiteren an der Pulstafel, die für die Geländesportler angebracht wurde und zur Pulskontrolle anregt. Es ging eine Zeitlang auf dem so genannten „Russenweg“, den russische Kriegsgefangene mit Schiefersteinen anlegten, bergauf. Die Anstrengung wurde belohnt durch einen wunderschönen Märchen-Buchenwald rechts und links des Weges und eine prächtig blühende Fingerhut-Kolonie. An diesem markanten Punkt fanden die mitwandernden Kinder sogar eine richtige Schatztruhe voller süßer Schätze. So gestärkt und motiviert war das letzte Wegstück leicht zu bewältigen, denn bald kamen die Häuser von Ehlscheid in Sicht.
Wie geplant, war die Gruppe um 14 Uhr hungrig und zufrieden von dem Wandererlebnis wieder in der Mehrzweckhalle. Dort standen Würstchen, viel leckerer selbst gebackener Kuchen und Getränke zum Verkauf. Das Essen und Trinken für den guten Zweck machte dann nochmals großen Spaß. Helmi Tischler-Venter
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