Stefanie Ehl erfüllt Herzenswünsche
Dieser Tag wird Lara aus der Nähe von Kiel noch sehr lange im Gedächtnis bleiben: Sie tauchte bei der ehrenamtlichen Repräsentantin von „wünschdirwas e.V.“, Stefanie Ehl aus Oberhonnefeld-Gierend, ab in eine neue Bilderwelt und mit beeindruckenden Fotos wieder auf. Lara verwandelte sich in eine Meerjungfrau, die nach den Seesternen greift und in ein Manga-Girl, stilecht mit blauen Haaren im blauschimmernden Kleid.
Oberhonnefeld-Gierend. Die Familie war extra aus Kiel angereist und fuhr insgesamt über 1.400 Kilometer nach Oberhonnefeld und zurück. Dies beeindruckte Stefanie Ehl, die ehrenamtliche Repräsentantin von „wünschdirwas e.V.“ in Rheinland-Pfalz ist, stark: „Da bin ich echt sprachlos, dass Menschen von so weit her kommen, um sich ihren Herzenswunsch zu erfüllen“, antwortet die Nixenfotografin, die das Blubbern zu ihrem Beruf gemacht hat, sowohl als rasende Reporterin sowie auch als Taucherin.
Wünschdirwas ist ein in Köln eingetragener gemeinnütziger Verein. Seit 25 Jahren erfüllen viele ehrenamtliche Helfer und Mitarbeiter in Köln schwer erkrankten Kindern und Jugendlichen Herzenswünsche. Erfüllt werden vielfach bewährte Herzenswünsche wie einmal einen Tag lang Prinzessin sein oder die deutsche Fußballnationalmannschaft treffen. Aber auch kuriose Träume wie ein Känguru zu streicheln oder mit der Oma auf einem Elefanten zu reiten macht „wünschdirwas“ wahr.
Stefanie Ehl ist einer der ehrenamtlichen Wunscherfüller, die den Traum, einmal eine Meerjungfrau oder ein Unterwasser-Model zu sein, realisiert. „Ich nehme mir diese Zeit ganz bewusst, halte mir diesen Tag frei und tauche dann in die Welt der Kinder ein, die mir dann von ihrem Leben berichten. Eine Welt, die ich bis dahin noch nicht kannte. Wie Kinder mit ihrer Krankheit leben, welche Erfahrungen sie gemacht haben, was sie und ihre Familien alles durchgestanden haben. Das beeindruckt mich sehr. Zeit ist das Wertvollste, was ich einem Menschen entgegenbringen kann. Gesundheit und eine starke Familie, die zusammenhält, sind das Wichtigste, was ein Mensch hat. Wenn man das nicht mehr hat, merkt man erst, wie arm man dran ist. Das kann kein Geld der Welt ersetzen“, fasst die Nixenkünstlerin zusammen.
Die 17-jährige Lara und ihre Eltern Andrea und Thomas berichten, wie es ist, mit chronischer Diabetes zu leben: „Der Diabetes macht keinen Urlaub, er ist immer da. Für Lara heißt das: Immer die Werte kontrollieren, immer wieder den Blutzucker messen. Die Pumpe ist unser ständiger Begleiter“, fasst Andrea Witt zusammen. Ihre umfangreichen Erfahrungen hat sie genutzt und sich zur Diabetes- und Ernährungsberaterin ausbilden zu lassen.
Die sympathische Kieler Familie fühlte sich im Westerwald richtig wohl und genoss das Unterwasser-Shooting. Lara, die gerne in die Welt der Manga-Figuren eintaucht und Cosplayerin ist, wollte schon immer mal ein Unterwasser-Shooting machen. Beim Cosplay (= japanisch) wird eine Figur aus Manga, Anime, Film etc. detailgetreu nachgestellt. Gesagt – getan. So wurde aus Lara dann ein Manga-Girl, das quasi durch sein eigenes Spiegelbild läuft. Eine besondere Herausforderung an Körperbeherrschung, so entspannt auszusehen. Lara meisterte diese Figur perfekt. Mit blauen Wallehaaren und im blau-schimmernden Kleid sieht sie aus wie eine ihrer Lieblingsfiguren. Dazu schminkte Stefanie Ehl sie entsprechend im Asia-Look mit hellem Teint und Schmetterlingsaugen.
Danach tauchte Lara als Nixe ab, die nach den Seesternen greift – und war überglücklich mit ihrer goldgelben Flosse, dem goldglitzernden Oberteil und der Muschelkette. Glücklich glänzende Augen, die strahlen, lachen und funkeln. Damit ging Laras Traum in Erfüllung. „Lara war schon immer fasziniert von der bunten Unterwasserwelt. Sie hat zuerst Tauchen gelernt. Dann kam erst das Schwimmen. Ich musste immer den Fotoapparat unter Wasser mitnehmen“, schmunzelt Vater Thomas. Manchmal muss man eben nach den Sternen greifen, wenn sich ein Wunsch im Leben erfüllen soll.
Zum gelungenen Abschluss des aufregenden Tages ging es in Europas größtes Unterwasser-Restaurant in Neuwied, bei dem Lara und ihre Familie dann die tropischen Fische und das Korallenriff erleben konnten. Wolfgang Tischler
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