Landesregierung unterstützt Hochwasserschutz in Neuwied
Die Landesregierung unterstützt die Erstellung eines Hochwasserschutzkonzepts der Stadt Neuwied. Das hat der Ministerrat bei seiner Sondersitzung anlässlich des Rheinland-Pfalz-Tags in Neuwied beschlossen.
„Wir können Hochwasser nicht verhindern, aber wir können durch Vorsorge und angepasste Planung größere Schäden vermeiden“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Dazu müssten Betroffene, Kommunen und das Land gemeinsame Anstrengungen unternehmen. Dreyer wies darauf hin, dass das Land in den vergangenen Jahrzehnten 900 Millionen Euro in Hochwasserschutzmaßnahmen investiert habe: „Hochwasserschutz ist und bleibt ein Schwerpunkt der Landesregierung.“
Die am Rhein liegenden Stadtteile Neuwieds werden von einem Deich geschützt, der 1933 fertig gestellt und Mitte der 80er-Jahre saniert wurde. „Die Anlage ist für ein 80-jährliches Hochwasser bemessen und hat dem Rheinhochwasser im Dezember 1993 Stand gehalten“, so Umweltministerin Ulrike Höfken. Allerdings sei die Hochwassergefahr auch aufgrund des Klimawandels angestiegen.
Es sei nicht auszuschließen, dass der Neuwieder Deich bei einem großen Hochwasser versagen könne. Von einer Überflutung wären über 10.000 Einwohner betroffen. Deshalb begrüßten Dreyer und Höfken, dass die Stadt Neuwied die Vorsorge mit einem örtlichen Hochwasserschutzkonzept verbessern möchte. „Vorbildlich ist, dass die Maßnahmen gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern und allen lokalen Akteuren entwickelt werden sollen“, so Höfken. Effizienter Hochwasserschutz könne nicht von oben verordnet werden, sondern müsse im Dialog mit den Menschen erfolgen.
Im Rahmen des geplanten Hochwasserschutzkonzepts möchte die Stadt Bevölkerung und Betriebe für die Gefahren sensibilisieren und Vorsorgemaßnahmen anregen. Der Neuwieder Alarm- und Einsatzplan für Hochwasser soll erweitert werden. Zudem will die Stadt die Infrastruktur für Wasser, Abwasser und Energie hinsichtlich ihrer Hochwassersicherheit prüfen. Die voraussichtlichen Kosten für die Erstellung des Konzepts in Höhe von 50.000 Euro werden vom Land zu 90 Prozent gefördert.
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