450 Jahre Heddesdorfer Pfingstreiter
„Pfingstreiter- häääääääääääh!“ lautete der Schlachtruf der jungen Männer in ihrem festlichen Umzug durch den alten Neuwieder Stadtteil Heddesdorf. Anlass für die dreitägigen Feierlichkeiten vom 29. bis 31. August war das 450-jährige Bestehen der Pfingstreiter-Tradition.
Neuwied-Heddesdorf. Nach dem „Heddesdorfer Dorfabend“ am Freitag, 29. August, mit Ansprachen und Musik, wurde am Samstag die Kirmeswiese zum Schauplatz der Feierlichkeiten. Die Wiese wurde umgestaltet zu einem bäuerlich-traditionellen Festplatz mit Bauern- und Viehmarkt, großem Reitplatz, Kinderbelustigung und diversen Vorführungen, gefolgt vom Show-Abend mit den „Bayrischen 7“ im großen Festzelt.
Mit einem Frühschoppen startete der große Pferde- und Viehmarkt am Sonntag. Vom Zwergpony bis zum mächtigen Belgischen Kaltblut waren viele fein herausgeputzte Pferde zu sehen. Das optische Highlight war am Nachmittag der große Kutschenkorso, bei dem ein Teil der präsentierten Pferde als Zugtiere verschiedener Wagen und Kutschen zum Einsatz kamen.
Zahlreiche Heddesdorfer verfolgten an den Straßenrändern und gemütlich in Höfen sitzend den prächtigen Umzug und jubelten „ihren“ Kirmesreitern zu. In früherer Zeit hatten die Reiter den Tribut vom Kloster Rommersdorf für die Beweidung ihrer Felder am Pfingstdienstag einzusammeln. Den Heddesdorfern ist es gelungen, diesen Brauch durch alle Kriegswirren und Widrigkeiten beizubehalten, da laut Statuten das Recht auf Entlohnung erlischt, wenn der Tribut einmal nicht rechtzeitig eingefordert wird.
Nach dem Umzug fand das Geschehen wieder auf der Kirmeswiese statt: Die große Pferdeshow „Eine Reise durch die Welt der Pferde“ vermittelte umfassend die vielseitige Verwendung von Pferden und ihren Fähigkeiten. Auch die Entwicklung der Wagen und Kutschen stand im Mittelpunkt des Interesses. Dem „Engerser Tribut“, Laienschauspiel des Bürgervereins Engers als Abschluss des traditionsbezogenen Programms folgt Musik mit dem Duo Sunshine bis in die Nacht. Helmi Tischler-Venter
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