Kopfläuse können leicht bekämpft werden
Sie verbreiten sich von Kopf zu Kopf und sind das ganze Jahr aktiv: Kopfläuse fühlen sich nicht nur im Haar von Kindern pudelwohl. Auch wenn die Bekämpfung etwas Mühe macht, lässt sich die Ausbreitung der juckenden Plage aber gut in den Griff kriegen. Das Kreisgesundheitsamt verzeichnet derzeit keinen starken Anstieg.
Kreis Neuwied. Auch wenn regelmäßig zum Beginn der Schul- oder Kindergartenzeit die Gefahr der Verbreitung von Kopfläusen steigt, sieht das Kreisgesundheitsamt Neuwied derzeit keinen deutlichen Anstieg von Läusebefall. Auch im Vergleich zu den Vorjahren lasse sich statistisch keine signifikante Veränderung der Meldezahlen erkennen, heißt es in einer Pressemitteilung.
"Kopfläuse kommen weltweit vor, und können in allen Jahreszeiten gehäuft auftreten. Enge zwischenmenschliche Kontakte fördern ihre Ausbreitung. Daher ist Kopflausbefall insbesondere in Gemeinschaftseinrichtungen für Kinder und Jugendliche zu beobachten", erklärt Amtsärztin Dr. Christiane Dockhorn. Eine Bekämpfung der Läuseplage kann nur durch aktive und sachgerechte Mitwirkung aller Beteiligten und insbesondere der Eltern erreicht werden. Bei Auftreten von Kopflausbefall im Umfeld sollen alle Kontaktpersonen sorgfältig untersucht werden. Bei Kopflausbefall muss umgehend eine Behandlung erfolgen.
Entsprechende Läusemittel sind in der Apotheke rezeptfrei erhältlich. Acht bis zehn Tage nach der ersten Anwendung eines zugelassenen Läusemittels muss eine zweite Anwendung erfolgen.
Kinder dürfen schon nach der ersten Anwendung den Kindergarten oder die Schule wieder besuchen - vorausgesetzt, das Präparat nach den Angaben des Herstellers angewendet. Das Gesundheitsamt empfiehlt, sämtliche Familienmitglieder und enge Kontaktpersonen auf Läusebefall zu untersuchen und zu beobachten, eine prophylaktische Behandlung mit einem Läusemittel ist nicht erforderlich. Dr. Dockhorn rät, genau hinzusehen: "Läuse bewegen sich geschickt und werden bei der Untersuchung im trockenen Haar leicht übersehen. Sie empfiehlt die Methode nasses Auskämmen". Nasses Auskämmen der Haare zur Früherkennung von Lausbefall verhindert eine Läuseplage und sollte alle zwei Wochen für eine Dauer von vier Tage wiederholt werden.
Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind:
Die Haare wie gewohnt waschen und gut ausspülen, normale Haarpflegespülung großzügig verteilen und das Haar mit einem groben Kamm entwirren. Anschließend mit einem Läusekamm aus der Apotheke (Zinkenabstand nicht mehr als 0,2 mm) das Haar systematisch Strähne für Strähne mehrmals kämmen. Den Kamm dabei immer von der Kopfhaut bis zu den Haarspitzen führen.
Die ausgekämmte Pflegespülung auf einem Küchenpapier abstreifen. Läuse sind 2-3 mm groß, bräunlich und lassen sich mit Hilfe der Haarpflegespülung gut erkennen und auskämmen.
"Einen sicheren Schutz vor Läusen gibt es nicht, aber Ansteckungs- und Ausbreitungsrisiko können vermindert werden", betont die Ärztin. Deshalb sollte langes Haar zusammengebunden werden, Kämme und Bürsten regelmäßig gereinigt werden, Handtücher, Leib- und Bettwäsche bei 60°C waschen, Wohn- und Schlafräume sowie Polstermöbel mit dem Staubsauger reinigen, Kontaktpersonen informieren, untersuchen und ggf. behandeln.
Gegenstände, die so nicht zu reinigen sind (z. B.: Oberbekleidung, Mützen, Kuscheltiere): 3 Tage Lagerung in verschlossenem Plastikbeutel, Anwendung trockener Luft mit mindestens 45°C für 60 Min, Einfrieren bei -10°C bis -15°C für einen Tag. Vorbeugende Behandlung mit chemischen Mitteln sollte unbedingt vermieden werden, da sich hierdurch neben der Belastung auch Resistenzen entwickeln können.
Informationen über Läuse und die eine bebilderte Darstellung der Behandlung können im Bürgerinformationssystem der Kreisverwaltung Neuwied (www.kreis-neuwied.de) abgerufen werden.
Info:
Eine Infektion erfolgt durch engen Kontakt von Mensch zu Mensch (99 Prozent), Gelegentlich über Gegenstände, die innerhalb einer kurzen Zeitspanne gemeinsam benutzt werden. Läuse können keine größeren Strecken zurücklegen, sie können nicht springen oder fliegen. Läuse brauchen alle zwei bis drei Stunden eine Blutmahlzeit. Ohne Wirt überleben sie maximal drei Tage.
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