Nothilfe für Badachshan in Afghanistan angekommen
Anfang Mai 2014 verwüstete ein Erdrutsch in der afghanischen Provinz Badachschan nahe Kunduz mehrere Dörfer und begrub unter sich 2.100 Menschen. Der emeinnützige Afghanische Frauenverein (AFV), der seit nunmehr 23 Jahren auch von Neuwied aus humanitär im Bildungs- und medizinischen Bereich in entlegenen Gebieten Afghanistans arbeitet, rief auch über die RZ zu Spenden für die Nothilfe auf.
Neuwied. Durch den Spendenaufruf kamen 32.500 Euro kamen zusammen. Davon konnten Zelte und Lebensmittel für die Menschen in zwei Dörfern gekauft werden. Jetzt bedankten sich die Einwohner dafür - auch bei den Lesern der hiesigen lokalen und regionalen Blätter. "Es war eine der schwierigsten Nothilfe-Aktionen, die wir bisher durchgeführt haben", berichtet Rona Yussof-Mansury, AFV-Vorstandsmitglied aus Neuwied, die selbst immer wieder in Afghanistan vor Ort ist. Binnen weniger Minuten hatten bis zu zwei Meter hohe Schlammlawinen ganze Dörfer zerstört.
Auch in dem in den Bergen gelegenen Dorf Afaqi war die Lage dramatisch. Die Lebensgrundlage der Menschen in einem der ärmsten Gebiete Afghanistans war zum größten Teil oder komplett vernichtet worden. Wo vorher Viehzucht betrieben werden
konnte, war nun nur noch Schlamm. Die Menschen hatten weder etwas zu essen, noch ein Dach über dem Kopf. Ende Juni waren die Spenden direkt nach Afghanistan gelangt.
Auf einem Markt in Kunduz kaufte ein AFV-Projektleiter selbst vor Ort Hilfsgüter
ein und fuhr zu den betroffenen Dörfern. Das war jedoch leichter gesagt als getan. Insbesondere das abgelegene Dorf Afaqi war für die Helfenden schwer erreichbar. Die Hilfsgüter mussten von Lkw auf Esel verladen werden, um Afaqi über Bergpässe zu erreichen. Insgesamt konnten 3.400 Menschen mit Mehl, Reis, Zucker, Öl, Tee und Kochgeschirr, also dem Notwendigen, um zu überleben, erfolgreich versorgt werden.
Jetzt hat ein Brief der Dorfbewohner den AFV und dessen Schirmherr, den Schriftsteller Roger Willemsen, Deutschland erreicht. "Wir bedanken uns von ganzem Herzen für Ihre Hilfe und hoffen, dass Sie uns in Zukunft weiter unterstützen", schreiben die Bewohner, die mit ihren Fingerabdrücken unterzeichnet haben. "Die Not in der Region ist immer noch sehr groß, und das wird sie noch eine Weile sein", sagt Rona Yussof-Mansury. Auch sie möchte sich für die Hilfsbereitschaft der Zeitungsleserinnen und -leser in unserer Region und der anderen Spender bedanken. "Das ist sehr wichtig für die Menschen in Afghanistan, denn die Spenden, die auch tatsächlich zu 100% bei den Bedürftigen ankommen, können viel bewirken."
Weitere Informationen über den Afghanischen Frauenverein gibt es unter
www.afghanischer-frauenverein.de
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