Bauhof und Freiwillige Feuerwehr Unkel proben Ernstfall
Hochwasserwarnung – zum Glück liegt ein solcher Alarm lange Zeit zurück. Ein Grund für den städtischen Bauhof und Freiwillige Feuerwehr der Stadt Unkel, den Ernstfall wieder einmal zu proben. 70 Meter Steg in 20 Minuten aufgebaut.
Unkel. „Was macht Ihr denn da? Gibt es etwa Hochwasser?“, fragte die Anwohnerin völlig irritiert, als sie die Männer vom städtischen Bauhof und der Freiwilligen Feuerwehr die Hochwasserstege aufbauen sah. Der Nieselregen ging zwar am Abend des 29. September in einen ausgewachsenen Regen über, aber eine Flut war weit und breit nicht in Sicht.
Bei ihrem Zusammentreffen am Montag vor der Unkeler Volksbank besprachen sich die Einsatzkräfte kurz. Dann suchten sie die Frankfurter Straße nach Verschlussdeckeln im Boden ab, versenkten die Enden der Metallstützen in die hierfür vorgesehen Löcher und montierten schließlich Laufstege auf das höhenverstellbare Metallgerüst. Von der Volksbank ausgehend schufen Bauhofmitarbeiter und Rettungskräfte einen Gehweg von rund 70 Meter in die Frankfurter Straße hinein. Und das innerhalb von 20 Minuten.
„Das hat ja sehr gut geklappt“, sagte Uwe Schumacher, der in Vertretung für den Wehrführer Sascha Wiemer an der Übung teilnahm. Der reibungslose Aufbau war das Zeichen, im Ernstfall sowohl zügig als auch Hand in Hand einen wesentlichen längeren Steg aufstellen zu können. „Mit einem Steg werden dann überflutete Teile der Frankfurter Straße, auch Lühlingsgasse und der Volksbankeingang zugänglich gemacht. Der Steg ist gleichzeitig Anlegestelle für Boote, die die vom Hochwasser eingeschlossenen Bewohner im Bereich des ‚Seechens‘ versorgen“, erklärte Schumacher.
Helmut Horschel, der 25 Jahre lang beim städtischen Bauhof arbeitete und kürzlich in Rente ging, hat als einziger der Einsatzkräfte den letzten Ernstfall miterlebt und konnte den Jüngeren mit Rat und Tat zur Seite stehen. „Der Steg wurde zuerst und zuletzt beim Hochwasser 1995 benutzt. Wir hatten davor ein Holzprovisorium, das das Hochwasser 1993 davon geschwemmt hat.“ Simone Schwamborn
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