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Nachricht vom 04.10.2014    

Ökumenischer Gottesdienst gegen Bahnlärm im Kloster Bornhofen

Die Franziskaner-Patres vom Kloster Bornhofen laden zusammen mit der Bürgerinitiative „Bahnlärm 21“ zum ökumenischen Gottesdienst unter dem Motto „Schöpfung bewahren - Bahnlärm stoppen“ ein. Stattfinden wird der Gottesdienst am Samstag, den 18. Oktober von 17 bis 18 Uhr in der Wallfahrtskirche.

Region. Für Pater Hugon Superson, Guardian des Klosters ist der Widerstand gegen den Bahnlärm und die durch die Güterzüge verursachten Erschütterungen eine Herzenssache: „Es ist nicht das erste Mal, dass wir öffentlich die Verantwortlichen in der Politik und bei der Deutschen Bahn eindringlich dazu auffordern, deutlich mehr zu tun, um die permanente Gesundheitsgefährdung für die Anwohner spürbar zu vermindern. Den Gottesdienst sehen wir als kraftvolles Zeichen der Gläubigen, dass der Widerstand der Kirchen gegen die katastrophalen Zustände zunimmt. Umso mehr freuen wir uns, dass wir mit Schwester Martina Merkle eine ausgesprochene Expertin mit langjähriger Erfahrung im Widerstand gegen den Bahnlärm für die Gestaltung des Gottesdienstes gewinnen konnten“.

Seitens der evangelischen Kirche wird Pfarrer Günther Rein aus St. Goarshausen den Gottesdienst mitgestalten. Auch er findet für die Situation in seiner Region klare Worte: „Ich begleite seit über 20 Jahren einen Sterbeprozess“. Der ehemalige für die evangelische Kirche in Süd-Nassau zuständige Propst Sigurd Rink hat bereits auf der Großdemonstrationen der Bürgerinitiative im Jahr 2012 in Rüdesheim als Hauptredner gesprochen. Im Mittelpunkt seiner Rede standen die christlichen Grundwerte sozialer Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Er forderte unmissverständlich von den Verantwortlichen in der Politik und bei der Deutschen Bahn die umgehende Einhaltung dieser Werte, um den Menschen im Mittelrheintal und im Rheingau eine lebenswerte Zukunft zu sichern.

Eine Ordensfrau im Widerstand

Schwester Martina Merkle leitet zusammen mit dem evangelischen Dekan i.R. Manfred Wahl in Offenburg seit rund zehn Jahren die dortige „Bürgerinitiative Bahntrasse e.V.“. Ziel der Initiative ist den Bau zusätzlicher Gleise mitten durch die Stadt zu verhindern. Die Oberin des Klosters der Augustinerchorfrauen wurde über die Jahre hinweg „das Gesicht des Widerstands“. Kaum eine Zeitung in Baden-Württemberg, in der ihr Bild nicht des Öfteren zu sehen war.



Schwester Martina kämpft seit jeher gegen die Ansicht Glaube und Kirche sei Privatsache. Für sie ist es genau das Gegenteil: „Wir müssen aufstehen gegen Unrecht und gegen Dinge, die einfach schief laufen. Dem einzelnen Bürger, der sich alleine nicht wehren kann, genau dem müssen wir unsere Stimme geben. Und das macht mich stark in der Öffentlichkeit. Wenn dann Bürger zu mir sagen: 'Wenn sie jetzt auch noch lügen, dann ist es aber ganz aus.'“

Politiker aller Couleur und führende Mitarbeiter der Deutschen Bahn einschließlich des früheren Vorstandsvorsitzenden Hartmut Mehdorn sowie des aktuellen Vorsitzenden Rüdiger Grube lernten sie als knallharte Gesprächspartnerin mit einem enormen Fachwissen kennen. Über 40 Leitz-Ordner haben sich in den letzten Jahren in ihrem Büro angesammelt. Damit ist Schwester Martina in der Lage, Politikern sowie Bahn-Mitarbeitern nachzuweisen, was sie wann gesagt haben, um sie so beim Wort nehmen zu können. Ihr unermüdlicher Einsatz wurde vor drei Monaten durch einen großen Erfolg gekrönt. Statt mitten durch Offenburg werden die neuen Gleise jetzt um die Stadt herum verlaufen.

„Der Erfolg der Bürgerinitiative in Offenburg bestärkt uns in unserem Widerstand hier im Rheintal. Wir freuen uns sehr über das Kommen von Schwester Martina Merkle“, so Willi Pusch der Vorsitzende der Bürgerinitiative „Rheintal 21“.



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