Werbung

Nachricht vom 15.10.2014    

Bröskamp fordert: Westerwald-Taunus-Tunnel zur Lärmentlastung

Die Menschen im Rheintal leben in einer idyllischen, aber auch lärmgeplagten Landschaft. Die vielen Güterzüge hätten sie gern aus ihrer Nähe verbannt. Eine Ausweichstrecke durch Westerwald oder Hunsrück würde das Lärmproblem nach dem Floriansprinzip nur verlagern.

Symbol Bahnlärm. Foto: privat.

Region. Seit dem Jahr 2002 steht die Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal zwischen Rüdesheim und Koblenz als Weltkulturerbe unter dem besonderen Schutz der UNESCO. Von Rüdesheim bis Bonn leben am Rhein rund 150.000 Menschen. Sie alle werden Tag und Nacht dem Lärm der vielen Güterzüge ausgesetzt. Es ist bekannt, dass Lärm krankt macht und das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigt wird. Regelmäßig wird durch die diversen Bürgerinitiativen gegen den Bahnlärm darauf hingewiesen und Abhilfe gefordert.

Die Politik überlegt mittlerweile, ob Ausweichstrecken über den Westerwald oder den Hunsrück geplant und umgesetzt werden sollen. Die Landtagsabgeordnete Elisabeth Bröskamp (Bündnis 90/Die Grünen) sieht dies zwar als ersten Schritt in die richtige Richtung, hat aber große Bedenken: „Wir nehmen zwar den Lärm aus dem Rheintal weg, bringen ihn aber zu den Menschen auf die Westerwaldhöhen oder in den Hunsrück. Dies kann nicht sein, dies macht keinen Sinn. Es muss ganz intensiv über eine Tunnellösung durch Westerwald und Taunus diskutiert werden und eine sofortige Prüfung der Umsetzung beginnen.“

Elisabeth Bröskamp hat sich in der Schweiz ausführlich informiert. Die Schweizer sind Vorbild für den Bau von Tunneln. Technisch ist der Bau des Tunnels durch Westerwald und Taunus ohne weiteres lösbar. Die Kosten sind überschaubar. „Hier dürfen nicht nur die reinen Baukosten gegenübergestellt werden, es müssen auch die indirekten Kosten mit einbezogen werden. Die lärmbedingten Krankheiten der Anwohner verursachen volkswirtschaftlich erhebliche Kosten. An der neuen Bahnstrecke wird die Lebensqualität gemindert und die Immobilienpreise sinken. Die Attraktivität der Region wird herabgesetzt. Darüber macht sich keiner Gedanken“, meint die Abgeordnete Bröskamp.



Es wären auch die künftigen Vorteile für den Güterverkehr in die Überlegungen und Kostenplanung mit einzubeziehen. Die Fahrstrecke verkürzt sich durch den Tunnel um 50 Kilometer. Die Fahrtgeschwindigkeit könnte auf 160 Stundenkilometer erhöht werden. Die Energieeinsparung ist beträchtlich, da die Strecke kürzer ist und nicht die Höhen von Westerwald oder Hunsrück überwunden werden müssen. Die Strecke ist völlig witterungsunabhängig. „Über diese Vorteil gilt es zu diskutieren und sie mit in die Kalkulation einzubringen“, mahnt Elisabeth Bröskamp.

Das Projekt wurde bereits 2012 von Dr.-Ing. Rolf G. Niemeyer aus Bonn zum Bundesverkehrswegeplan 2015 angemeldet.

Zu dem Thema Westerwald-Taunus-Tunnel findet am 17. November um 18 Uhr in Bad Hönningen eine Podiumsdiskussion mit Dr.-Ing. Rolf G. Niemeyer, Staatsminister Roger Lewentz, Verbandsbürgermeister Michael Mahlert (SPD), Georg Hollmann (CDU), Jutta Blatzheim-Rögler (Bündnis 90/Die Grünen), Rolf Papen, 1. Vorsitzender der Bürgerinitiative „Bahnlärm“ Weißenthurm und Franz Breitenbach, 1. Vorsitzender der Initiative „Schutz gegen Bahnlärm und Erschütterung“ statt.


Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Rasante Fahrt endet im Unfall zwischen Bonefeld und Straßenhaus: Polizei sucht Zeugen

Am 1. April kam es auf der B256 zwischen Bonefeld und Straßenhaus zu einer gefährlichen Verkehrssituation. ...

Halbseitige Sperrung der L 252 wegen Restarbeiten zwischen Bruchhausen und Kretzhaus

Am 3. und 4. April wird die L 252 zwischen Bruchhausen und Kretzhaus für wichtige Restarbeiten halbseitig ...

Verkehrseinschränkungen auf der B 256 bei Bonefeld

Am 3. April kommt es auf der B 256 im Bereich Bonefeld zu Verkehrseinschränkungen. Grund dafür sind Bauarbeiten ...

Gemeinsam für ein sauberes Unkel: Frühjahrsputz am 5. April

Die Stadt Unkel ruft ihre Bürger zur Teilnahme am diesjährigen Frühjahrsputz auf. Am Samstag, dem 5. ...

Sayner Hütte: Ein Industriedenkmal als "Museum des Monats"

Im März wurde die Sayner Hütte vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration als "Museum ...

Rodungsarbeiten: Vollsperrung der L 269 zwischen Bruchermühle und Döttesfeld

Am ersten Aprilwochenende müssen sich Autofahrer auf eine Verkehrsänderung einstellen. Die L 269 wird ...

Weitere Artikel


Ein Spaziergang durch die Geschichte einer Stadt

Spannend und unterhaltsam sind sie, die Führungen über den Alten Neuwieder Friedhof in der Julius-Remy-Straße. ...

Jugendversammlung und Ferienaktion: Was geht ab in Torney?

Was wünschen sich die Jugendlichen aus Torney von der Jugendarbeit? Um die gemeinsame Marschrichtung ...

13. Pflegeelternseminar fand in Neuwied statt

Pflegefamilien sind wichtige Partner der Jugendämter. Dies wurde beim kürzlich durchgeführten und gut ...

Diäten machen dick: Gesundheitsseminar klärt auf

Jojo-Effekt lässt grüßen: Nach einer Diät schnellen die Pfunde auf der Waage flott wieder rauf. Diplom-Oecotrophologin ...

Wirtschaft verliert an Dynamik

Die Konjunktur im nördlichen Rheinland-Pfalz hat zuletzt deutlich an Schwung verloren, die Investitionsneigung ...

Internationaler Tag der Frauen im ländlichen Raum

Am 15. Oktober findet zum zwanzigsten Mal der „Internationale Tag der Frau im ländlichen Raum“ statt. ...

Werbung