Ein Qualitätssiegel für Alten- und Pflegeeinrichtungen
Zahlreiche Vertreter von Alten- und Pflegeeinrichtungen trafen sich auf Einladung des Neuwieder Gesundheitsamtes zu einer Auftaktveranstaltung über das Thema Multiresistente Erreger (MRE). Das Ziel der Kampagne ist die Vergabe von Qualitätssiegeln an überprüfte Einrichtungen.
Neuwied. Der 1. Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernent Achim Hallerbach betonte in seiner Begrüßung die Bedeutung der Bekämpfung von MRE auf breiter Basis: "Multiresistente Erreger haben in den letzten Jahren drastisch zugenommen und gefährden Patienten im ambulanten und stationären Bereich. Um den zunehmenden Problemen mit MRE wirksam entgegen zu treten, wurde ein Bundesländer übergreifendes Netzwerk, das "mre-netz regio rhein-ahr" gegründet. Mitglieder sind neben dem Universitätsklinikum Bonn der Rhein-Sieg-Kreis, der Oberbergische Kreis, der Rhein-Erft-Kreis, der Rheinisch-Bergische Kreis, die Bundesstadt Bonn, die Stadt Köln, die Stadt Leverkusen sowie aus Rheinland-Pfalz der Kreis Ahrweiler und der Landkreis Neuwied."
Die jüngste Veranstaltung widmete sich der spezifischen Situation in Alten- und Pflegeeinrichtungen. Bewohner von Pflegeinrichtungen sollen vor Infektionsgefahren geschützt werden, denen sie im Rahmen der medizinischen Behandlung oder pflegerischer Maßnahmen ausgesetzt sein können. "Hierzu soll vor allem ein einheitliches, qualitätsgesichertes Vorgehen erarbeitet werden, um die Verbreitung von Problemkeimen in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern, Rehakliniken, Arztpraxen sowie in Rettungs- und Transportdiensten zu verhindern", erläutert Bärbel Jungbluth, Hygienefachkraft beim Gesundheitsamt, das Konzept. Eine Vernetzung der Projektteilnehmer auf allen Ebenen soll die Kommunikation zwischen den Einrichtungen fördern und eine optimierte Bewohnerversorgung ermöglichen.
Unter Anderem wurden als Ziele festgelegt: Verbesserung des Grundwissens über Hygienemaßnahmen und eine sinnvolle Antibiotikatherapie, verbesserte Umsetzung von Hygienemaßnahmen im Pflegealltag, frühzeitige labordiagnostische Erkennung von MRE-Trägern, um eine weitere Übertragung soweit möglich zu vermeiden, und gezielte Fortbildung von Personal im Gesundheitswesen.
"Eines der größten Probleme bei der Bekämpfung von MRE stellen die Schnittstellen zwischen den verschiedenen Sektoren des Gesundheitswesens wie Gesundheitsämter, Reha-Kliniken, Krankenhäuser, niedergelassene Ärzte, ambulante Pflegedienste und so weiter dar", umreißt Amtsärztin Dr. Hilde Hamm die Gründe des gemeinsamen Vorgehens und ergänzt: "Durch das Netzwerk sollen Strategien zum Abbau von Barrieren und zur Verbesserung der Kommunikation entwickelt werden.
Für die Umsetzung sind weitere Veranstaltungen sowohl auf kommunaler als auch auf überregionaler Ebene geplant.
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