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Nachricht vom 26.10.2014    

Deutsch als Zweitsprache fördert Integration

Seit Februar diesen Jahres gibt es an der Heinrich-Heine-Realschule plus Neuwied ein neues Fach: Deutsch als Zweitsprache, kurz „DaZ“ genannt. Nötig wurde dies, da immer mehr Kinder ohne Deutschkenntnisse in sämtliche Klassenstufen der Schule angemeldet wurden. Besonders der Zustrom von syrischen Flüchtlingen ist weiterhin enorm hoch.

An der Neuwieder Heinrich-Heine-Realschule gibt es mit "Deutsch als Zweitsprache" ein neues Fach. Foto: Pressebüro Neuwied

Neuwied. „Fast wöchentlich nehme ich neue Schüler auf, die keinerlei Kenntnisse der deutschen Sprache aufweisen können", berichtet Schulleiter Mike Klüber. "Ohne diese Sprachkenntnisse ist es aber fast unmöglich, diese Kinder zu unterrichten und in eine Klasse zu integrieren. Deshalb trifft es sich gut, dass wir seit gut einem dreiviertel Jahr die fachlichen und zeitlichen Möglichkeiten haben, zuvor eine sprachlich intensive Förderung an unserer Schule anzubieten."

Eine offene „Willkommenskultur“ erleichtert den Neuankömmlingen den schulischen Einstieg. So helfen Dolmetscher beim Anmeldegespräch, den Kindern werden oft muttersprachliche Schülerpaten zur Seite gestellt, die ihnen in der fremden Umgebung Orientierung und Hilfe bieten können. Dabei gibt es kein isoliertes Sprachtraining, sondern die Lebenswelt der Kinder steht im Vordergrund. Eine offene Unterrichtsgestaltung ist dazu erforderlich. Es werden nicht nur Vokabeln und Grammatik gepaukt, sondern beim gemeinsamen Einkauf auch mal nach dem Weg gefragt und Preise verglichen und beim anschließenden Kochen und Essen auch Gerichte aus den Heimatländern vorgestellt und ausprobiert.

Petra Schreiber, die verantwortliche Lehrerin, kam gerne der Einladung für ein Netzwerktreffen zur Sprachförderung der städtischen Kinder- und Jugendförderung im Mai diesen Jahres nach. Hier stellten verschiedene Einrichtungen und auch ehrenamtliche Bürger ihre Bemühungen im Bereich der Sprachförderung oder der Unterstützung von Asylsuchenden in Neuwied vor und überlegten, wie man sich gegenseitig unterstützen kann. Aus diesem Treffen entstand die Idee, zwischen Heinrich-Heine-Schule, der städtischen Fachstelle für Integration in der Jugendförderung und dem Jugendtreff Big House ein gemeinsames Projekt zu starten.

Um sich in Neuwied „Willkommen“ zu fühlen, neue Freunde zu treffen und einen leichteren Einstieg in einer doch fremden Umgebung zu bekommen, wurden gemeinsam Ausflüge mit den neuen Schülern in den städtischen Jugendtreff geplant. Zunächst konnten die Schüler vormittags den Treff ganz für sich alleine kennenlernen. Der Internetbereich, besondere Angebote des Treffs, die Lernzeiten und die verschiedenen Freizeitmöglichkeiten wurden erklärt und auch gleich ausprobiert. Nachmittags kam es dann zu vielen Begegnungen mit den Neuwieder Jugendlichen. Da viele der Treffbesucher und auch der ehrenamtlichen Helfer Migrationshintergrund besitzen und mehrere Sprachen beherrschen, war der Einstieg schnell geschafft. Alle Beteiligten freut es, dass durch den zusätzlichen Einsatz der Heinrich-Heine-Schule und die tolle Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendbüro eine Willkommenskultur in Neuwied entstanden ist, die dazu geführt hat, dass nun einige der neuen Schüler bereits an einem Ferienausflug mit dem Jugendtreff teilnehmen.



Ein pädagogisch betreuter Jugendtreff wie das Big House hat für die nun einwandernden Jugendlichen eine besondere Bedeutung. Die vielen Angebote und pädagogischen Projekte ermöglichen ein Soziales Lernen und helfen den Jugendlichen, sich schnell einzuleben und Unterstützung zu finden, um sich in einem neuen Land zu orientieren. Um eine gelingende Integration zu ermöglichen, ist ein solcher Treffpunkt eine wesentliche Voraussetzung. Viele interkulturellen Fragen können laut Stephan Amstad vom Jugendamt besonders gut im direkten Miteinander besprochen und geklärt werden. Stellvertretend für alle Unterstützer dankte er Petra Schreiber, die in ihrer Freizeit viel Engagement gezeigt hat, um diesen Einstieg für ihre Schüler zu ermöglichen.


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