Mautapfel ist kulinarischer Botschafter der Abtei Rommersdorf
Die Kreisverwaltung Neuwied als Untere Naturschutzbehörde unterstützt zur Wahrung von Vielfalt und Schönheit der Heimat die Wiederansiedlung des Mautapfels und den Erhalt anderer Obstsorten auf den Streuobstwiesen rund um die ehemalige Abtei Rommersdorf in Neuwied Heimbach-Weis. Und als Lohn für die Bemühungen stehen am Ende nicht immer nur das reine Obst sondern auch „Früchte“ in flüssiger Form. Hiervon konnten sich zahlreiche Teilnehmer einer Exkursion zum Klostergelände ein Bild machen.
Neuwied. „Unser Dank gilt den Mitgliedern des Fördervereins der Abtei Rommersdorf, die sich schon seit Jahren beim Thema Streuobst engagieren. Es werden die Streuobstwiesen rund um die ehemalige Abtei gepflegt, die traditionell das Landschaftsbild in der Region um Rommersdorf prägen. Ein Projekt wie diese gemeinsam mit der Naturschutzbehörde aus unserem Nachbarkreis Mayen-Koblenz organisierte Exkursion, die den Teilnehmern die Bedeutung des Streuobstanbaus näher bringt, entspricht ganz der Intention unserer Streuobstinitiative“, erläuterte Achim Hallerbach, 1. Kreisbeigeordneter und Umweltdezernent des Landkreises Neuwied.
Dr. Reinhard Lahr – auch Geschäftsführer der Abtei Rommersdorf-Stiftung - ist einer von immer mehr Privatpersonen, die Liebhaberobstanbau betreiben, wobei meistens aus den Früchten Saft hergestellt wird. Gegenüber dem konventionellen Obstanbau steht hier oft das Bestreben, die landschaftsprägende Kulturlandschaft wieder zu beleben, im Vordergrund. Aber nicht nur Saft wird hergestellt, sondern man ließ auch einen Apfelschnaps brennen. Als Basis für den Klosterbrand wurden der Rheinische Bohnapfel und der Mauptapfel gewählt. Dem Erhalt dieser beiden Sorten haben sich Reinhard Lahr und seine Mitstreiter, das Ehepaar Sylvia und Hans Kläs, sowie Elisabeth und Werner Nink aus Heimbach-Weis verschrieben. Im Frühjahr konnte der vor Jahren auf Wiesen der Familie Kläs in Weitersburg geerntete Mautapfel, dessen Früchte bei der Brennerei Wasl in Gönnersdorf zu Klosterbrand „veredelt“ wurden, in Rommersdorf der Öffentlichkeit vorgestellt werden, wobei ein Teil des Verkaufspreises der Stiftung zu gute kommt.
Das Ehepaar Nink, vielen Apfelbaumbesitzern bekannt, weil dort in Ninks Saftladen die eigenen Äpfel zu Saft gepresst werden können, hat noch eine weitere Vermarktungsmöglichkeit für die geernteten Äpfel gefunden und daraus einen Apfel-Holunder-Sekt hergestellt, der in Ninks Saftladen erworben werden kann. Familie Nink besitzt mehr als 120 Apfel-, daneben zahlreiche Pflaumen- und Kirschbäume. Für die Bestäubung dieser Bäume sorgen unter anderem die Bienen von Dr. Sandra Köhnke, die in der Abtei ihren Streuobstwiesenhonig präsentierte.
„Wir betrachten es als unsere Aufgabe, diese einzigartige natürliche Vielfalt auch für zukünftige Generationen zu bewahren und damit auch die Schönheit unserer Heimat. Deshalb unterstützen wir auch ehrenamtliche Projekte wie die der Mitglieder des Fördervereins der Abtei Rommersdorf“, erklärt Achim Hallerbach die Beteiligung des Landkreises.
Einige Mitglieder des Förderervereins der Abtei Rommersdorf engagieren sich schon seit vielen Jahren im Bereich Streuobst. Es werden die Streuobstwiesen rund um die ehemalige Abtei gepflegt, die traditionell das Landschaftsbild in der Region um Rommersdorf prägen.
Dr. Reinhard Lahr, erläuterte bei der Führung durch die Abtei ihre frühere Bedeutung für die Sortenzüchtung, insbesondere für den „Mautapfel“, aber auch die „Knappkirsche“. Bei einer Begehung vor den Toren der Abtei hatten die Teilnehmer Gelegenheit neben einzelnen neu gepflanzten Apfelbäumen alter Sorten auch bereits größere umveredelte Bäume mit ihren Früchten kennen zu lernen und mehr über die Besonderheiten der Sorten zu erfahren.
Zum Abschluss erfolgte eine Verkostung von Apfelsaft und Honig aus der Region und des Mautapfel-Brandes sowie die Vorstellung eines Apfel-Holunder-Sektes im Winterrefektorium. Die Teilnehmer lobten abschließend den Genuss von Kultur- und Gaumenfreuden im historisch einmaligen Ambiente der Abtei Rommersdorf.
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