DRK und Stefan-Morsch-Stiftung suchen Lebensretter
„Blutspender helfen Leukämiepatienten“: Unter dieser Überschrift rufen der DRK-Blutspendedienst West sowie die Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands älteste Stammzellspenderdatei, im November zur Blutspende und zur Typisierung im Kreis Neuwied auf. Ziel ist es, junge Menschen am Donnerstag, 20. November, 16.30 bis 20 Uhr, in Rheinbrohl, kath. Pfarrheim, Hauptstraße 96, zur Blutspende zu motivieren und sich als Stammzellspender für Leukämie- und Tumorkranke bei der Stefan-Morsch-Stiftung registrieren zu lassen.
KREIS NEUWIED. „1 Mal stechen, 2 Mal helfen“, lautet das Motto dieser Aufrufe, die nicht nur im Kreis Neuwied sondern im gesamten Gebiet des Blutspendedienstes West in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland angelaufen sind. Das heißt: Wer zum Blut spenden geht, kann sich direkt auch als Stammzellspender bei der Stefan-Morsch-Stiftung registrieren lassen. „Nach der Blutspende, wenn die Spender ohnehin noch eine Kanüle im Arm haben, wird einfach ein Röhrchen Blut abgenommen – ein Fingerhut voll“, so eine Sprecherin der Stiftung. Dieses Röhrchen kommt dann ins hauseigene Labor der Stiftung, um die Gewebemerkmale zu bestimmen. Diese HLA-Merkmale, die Teil des genetischen Codes eines Menschen sind, werden zusammen mit den persönlichen Daten im Register der Stefan-Morsch-Stiftung gespeichert. Die Gewebemerkmale sind dann mit der Spendernummer unter der Beachtung des Datenschutzgesetzes anonymisiert im deutschen Zentralregister (ZKRD) und in der internationalen Spenderdatei (BMDW) für weltweite Suchanfragen verfügbar.
Die im Herbst vergangenen Jahres gestartete Zusammenarbeit hat schon Früchte getragen: Insgesamt wurden bei fast 500 gemeinsamen Blutspende- und Typisierungsaktionen knapp 7000 neue Stammzellspender in der Stammzellspenderdatei der Stefan-Morsch-Stiftung registriert. Als Stammzellspender kann sich jeder gesunde Erwachsene ab 18 Jahren bis 40 Jahre kostenlos registrieren lassen. Über die Ausschlusskriterien kann man sich im Vorfeld unter www.stefan-morsch-stiftung.de oder über die gebührenfreie Hotline der Stefan-Morsch-Stiftung (0800 - 76 67 724) informieren.
Der genaue Termin ist:
Donnerstag, 20. November, 16.30 - 20 Uhr, Rheinbrohl, kath. Pfarrheim, Hauptstraße 96
Die 3 häufigsten Fragen rund um das Thema Stammzellspende:
Warum kooperiert die Stefan-Morsch-Stiftung mit dem DRK-Blutspendedienst West?
Der überwiegende Teil der Empfänger von Bluttransfusionen sind heute Patienten mit bösartigen Erkrankungen: Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die beispielsweise an Blutkrebs (Leukämie) erkrankt sind. Viele moderne und heilende Behandlungsverfahren, gerade im Kampf gegen Krebs, können nur durchgeführt werden, wenn für diese Patienten genügend Blut zur Verfügung steht. So helfen Blutspenden auch über die Wartezeit hinweg, die es dauert, um beispielsweise einen passenden Stammzellspender zu finden, wenn eine Transplantation erforderlich ist.
Warum werden Frauen mit mehr als zwei Schwangerschaften nicht kostenlos in die Datei aufgenommen?
Frauen mit mehr als zwei Schwangerschaften haben einen verschwindend geringen Anteil in der Stammzellspenderstatistik. Sieglinde Wolf, Leiterin der Entnahmestation (Apherese) bei der Stefan-Morsch-Stiftung, weiß auch warum: "Im Rahmen von Schwangerschaften können Antikörper gebildet werden, die nach heutigem Kenntnisstand den Transplantationserfolg gefährden können. Deshalb wählen die Transplantationskliniken meist nur dann Frauen mit mehr als zwei Schwangerschaften aus, wenn sonst keine anderen Spender zur Auswahl stehen."
Warum liegt das Typisierungsalter bei der Stefan-Morsch-Stiftung bei 40 Jahren?
Prinzipiell kann sich jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 60 Jahren registrieren lassen. Das Höchstalter für eine kostenlose Neuaufnahme haben wir für unsere Datei so festgelegt, da wir wissen, dass Spender, die älter als 40 Jahre sind, nicht mehr oder nur noch sehr selten von den Transplantationszentren als Spender angefordert werden. Deshalb bitten wir Spender, die älter als 40 Jahre sind, einen Beitrag für die Typisierungskosten zu leisten. Denn als gemeinnützige Organisation finanzieren wir die Registrierungen aus Spendengeldern. Und diese Gelder wollen und müssen wir so verantwortungsvoll wie möglich einsetzen.
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