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Nachricht vom 09.11.2014    

Region Rhein-Wied will LEADER werden

Die Region Rhein-Wied will es wissen: Gemeinsam wollen die Verbandsgemeinden Unkel, Linz am Rhein, Waldbreitbach und Bad Hönningen sich für die LEADER-Förderung bewerben. Bei der Auftaktveranstaltung in Rheinbreitbach waren über 200 Bürger mit dabei.

Die Region Rhein-Wied will LEADER werden. Bei der Auftaktveranstaltung waren über 200 Interessierte dabei. Foto: Privat

Rheinbreitbach. Viele Informationen und gute Ideen gab es am Mittwochabend (5. November) in der Hans-Dahmen-Halle in Rheinbreitbach zum Thema LEADER – ein EU-Förderinstrument, mit dem die Region von 2014 bis 2020 insgesamt 2,6 Millionen Euro erhalten kann. Die Veranstaltung war Auftakt zur Erstellung der sogenannten „LILE“ (Lokale integrierte ländliche Entwicklungskonzeption), die nun bis zum 31.01.2015 für die Region erarbeitet werden muss, um im Wettbewerb mit anderen Regionen aus Rheinland-Pfalz eine Anerkennung als LEADER-Region zu erhalten.

Die Region Rhein-Wied, das sind die Verbandsgemeinden Bad Hönningen, Linz am Rhein, Unkel und Waldbreitbach, die bereits Ende Juli ihr Interesse beim Land Rheinland-Pfalz bekundet haben, um EU-Mittel aus der anstehenden Förderperiode 2014 bis 2020 in die Region zu holen. Marion Gutberlet und Beatrix Ollig vom beauftragten Planungsbüro Grontmij moderierten den Abend und sind mit ihrem Team auch für die fachliche Ausarbeitung der LILE zuständig. In einer Interviewrunde mit allen Bürgermeistern der Region stellten diese einige wichtige Aspekte zu Themenfeldern für LEADER vor und forderten alle Bürger, Vereine, Unternehmen und Kirchen zur Mitwirkung auf. Alle diese Gruppen können im Rahmen von LEADER neben den Kommunen auch selbst Projektträger sein und Fördermittel beantragen.

Besonders plastisch wurde die Chance, LEADER-Region zu werden, in der Interviewrunde mit Bürgermeister Werner Klöckner aus der VG Daun. Diese war schon in den beiden vorangegangenen Förderperioden 2000 bis 2006 und 2007 bis 2013 Teil der LEADER-Region Vulkaneifel und hat zahlreiche Projekte umgesetzt. Bürgermeister Klöckner konnte berichten, dass ein Erfolgsrezept auch die gute Zusammenarbeit in der Region sei, in der alle an einem Strang ziehen. „Es hat sich viel in den „Köpfen“ getan – das ist neben rund 100 investiven Projekten seit 2000 einer der großen Erfolge: Es hat ein Bewusstseinswandel stattgefunden, der sich in kreativen Ideen zeigt, im Überwinden von Kirchturmdenken, unsere Mitarbeiter in den Verwaltungen wurden geschult etc. Wir können darauf stolz sein, dass wir mit Unterstützung von LEADER erfolgreiche neue Wege im Umgang mit dem demografischen Wandel gehen – so hat z.B. die Ortsgemeinde Gillenfeld gerade am Montag in Mainz einen Preis im Rahmen des Wettbewerbs „Mehr Mitte bitte“ der Landesregierung mit dem Gemeinde- und Städtebund und der Architektenkammer erhalten. Hier wird ein barrierefreies Haus mit zwölf Wohneinheiten gebaut, das den Menschen im 1500 Einwohner-Ort Gillenfeld die Möglichkeit verschafft, in ihrem Heimatort alt werden zu können.“

Die Bürgermeister der Region Rhein-Wied Hans-Günter Fischer (VG Linz am Rhein), Werner Grüber (VG Waldbreitbach), Karsten Fehr (VG Un-kel) und Michael Mahlert (VG Bad Hönningen) stellten heraus, welche Herausforderungen es in der Region aus ihrer Sicht zu bewältigen gibt und wie in vielfältiger Weise gemeinsam Projekte die Region voranbringen können. Hier gibt es schon viele erfolgreiche Initiativen, die übertragen und vernetzt werden müssten. Weiterhin steht die Region aber vor absehbaren Aufgaben, wenn es z.B. um die ärztliche Versorgung geht. Darüber hinaus sollen aber auch Gelder für Investitionen Privater in die Region geholt werden, um z.B. Gästen einen hohen Qualitätsstandard (u.a. Barrie-refreiheit) in touristischen Betrieben bieten zu können.



Zunächst muss in der LILE jedoch genau beschrieben werden, welche Themen die Region anpacken will. Nur für die Handlungsfelder, die in der LILE beschrieben sind, können später Fördermittel beantragt werden. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung brachten schon viele interessierte Teilnehmer zahlreiche Projektideen zu vorgeschlagenen Themen wie Wohnen und Nahversorgung (Mobilität, Barrierefreiheit, Leerstände), Tourismus und Kultur, Kulturlandschaft (Weinbau, Landwirtschaft, Forst, Naturschutz etc.), BürgerInnen und Soziales (Kinder, Jugendliche, Ältere, Gesundheit, Bürgerengagement und –verantwortung etc.), Wirt-schaft und Ausbildung (Arbeits- und Ausbildungsplätze, Breitband etc.). ein. Darüber hinaus wurden weitere Themenfelder, wie z.B. die Integration von Migranten oder der Klimaschutz vorgeschlagen.

Für alle, die nicht an der Auftakt-Veranstaltung teilnehmen konnten, besteht während der laufenden Konzepterstellung die Möglichkeiten, ihre Ideen einzubringen. Dies geht ab kommende Woche entweder online über ein Formular auf www.leader-rhein-wied.de. Oder natürlich auch in direktem Kontakt zu einem der Ansprechpartner bei den Verbandsgemeinden oder der Grontmij aus Koblenz.

Eine weitere Möglichkeit, direkt an der LILE-Konzeption mitzuwirken, besteht im Rahmen eines Workshops am 25. November um 19.30 Uhr in der Stadthalle in Linz am Rhein. Hier werden die in der Auftakt-Veranstaltung ermittelten Themenfelder in Zusammenarbeit mit Bürge-rInnen und ExpertInnen weiter vertieft: Dabei geht es neben der Abstimmung eines Leitbilds und der Ziele im Rahmen eines „World-Cafés“ v.a. um die Herausarbeitung von konkreten Projektansätzen zu den ausgewählten Themen. Alle bisher beteiligten und neu interessierten, engagierte Menschen aus der Region sind herzlich willkommen!

Ansprechpartner zum LEADER-Entwicklungskonzept LILE
Verbandsgemeinde Bad Hönningen: Rudolf Schmitz T 02635-7222, E rschmitz@bad-hoenningen-vg.de
Verbandsgemeinde Linz am Rhein: Stefan Heck: T 02644 / 5601-14, E stefan.heck@vg-linz.de
Verbandsgemeinde Unkel: Jörg Harperath: T 02224/ 1806-27, E harpe-rath@vgvunkel.de
Verbandsgemeinde Waldbreitbach: Rolf Schmidt-Markoski T 02638/8009-22, E rolf.schmidt-markoski@waldbreitbach-vg.de
Grontmij GmbH, Koblenz: Marion Gutberlet: T 0261-30439-18 E mari-on.gutberlet@grontmij.de ; Beatrix Ollig T 0261-30439-41 E beatrix.ollig@grontmij.de


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