Winterdienst: LBM setzt verstärkt auf innovative Technik
Bis zu vier Tonnen Salz kann ein modernes Winterdienstfahrzeug pro Einsatz sparen, wenn es statt dem klassischen Feuchtsalz 30 (FS 30) mit flüssiger Sole (FS 100) „streut“. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) setzt verstärkt auf diese moderne Technik, mittelfristig soll sie flächendeckend in Rheinland-Pfalz genutzt werden.
Region. In der kommenden Wintersaison treibt der Landesbetrieb Mobilität die Strategie der flüssigen Sole konsequent voran: In mehr als der Hälfte der Autobahnmeistereien wird die neue Technik nunmehr zum Einsatz kommen. Zudem werden erstmalig in Rheinland-Pfalz auch 15 Straßenmeistereien auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen die neue Salzsole-Technik anwenden.
Von dieser in Deutschland noch relativ neuen Methode verspricht sich der Landesbetrieb nennenswerte Streusalzeinsparungen, die sich positiv auf die Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit des Winterdienstes auswirken werden. „Wir haben den Anspruch, den Verkehrsteilnehmern eine konstant hohe Winterdienstqualität wirtschaftlich zu erbringen“, so Arno Trauden, Leiter des Geschäftsbereichs Betrieb im LBM. Die neue Technik bietet insbesondere beim vorbeugenden Streuen ein großes Potential, um mit wesentlich geringeren Mengen an Salz für sichere Fahrbahnverhältnisse zu sorgen. Es ist davon auszugehen, dass bei einer flächendeckenden Umsetzung bis zu zehn Prozent Streusalz pro Winter eingespart werden können.
Bei der Flüssigstreuung verteilen Sprühdrüsen reine Salzsole gleichmäßig auf die Fahrbahn; sie verbleibt dort selbst bei starkem Verkehr. Flüssigstreuung ist beim vorbeugenden Streuen und bei leichten Streueinsätzen bei geringer Luft- und Fahrbahnfeuchtigkeit die technisch und wirtschaftlich optimale Lösung. Auf das gängige Feuchtsalz 30 (Mischungsverhältnis: 70 Prozent Streusalz, 30 Prozent Sole) wird man zukünftig im Winterdienst dennoch nicht verzichten können - auf schnee- und eisbedeckter Fahrbahn sowie bei sehr niedrigen Temperaturen bleibt es ohne Alternative.
Die Autobahnmeistereien, die die Flüssigstreuung nutzen, sind mit sogenannten Kombistreuern ausgestattet, die sowohl für die Flüssig-, als auch die Feuchtsalzstreuung eingesetzt werden können. Bei den Straßenmeistereien, welche die neue Technik erstmalig testen, werden die klassischen Streuautomaten kostengünstig umgerüstet. Weiterhin sind für zwei Straßenmeistereien Flüssigstreu-Anhänger angemietet, um auch hiermit Erfahrungen zu sammeln.
Der Landesbetrieb Mobilität wird in den kommenden Wintermonaten landesweit mit rund 1.400 Mitarbeitern in den 13 Autobahn- und 57 Straßenmeistereien wieder nach besten Kräften dafür sorgen, dass in Rheinland-Pfalz 877 Kilometer Autobahnen 24 Stunden am Tag sowie 17.000 Kilometer Bundes-, Landes- und Kreisstraßen zwischen 6 Uhr und 22 Uhr befahrbar bleiben. Hierfür setzt der LBM insgesamt 570 Winterdienstfahrzeuge ein. Dies sind 350 eigene Fahrzeuge und 220 Unternehmerfahrzeuge, die speziell für den Winterdienst angemietet werden.
Die landesweit rund 170 Salzhallen sind mit 137.500 Tonnen Streusalz vor dem Winter komplett gefüllt. Die Salzvorräte einschließlich der vertraglich zugesicherten Nachlieferungen sind auf einen Maximalwinter zuzüglich Reserve kalkuliert, so dass diese für den kommenden Winter – auch bei extremer Wetterlage – ausreichen werden.