Anne Frank-Ausstellung in Linz eröffnet
In einem Versteck in den Niederlanden schrieb sie ihr berühmtes Tagebuch: Dem jüdischen Mädchen Anne Frank ist eine Ausstellung in der Alice-Salomon-Schule in Linz gewidmet. Am 9. November wurde diese feierlich eröffnet.
Linz. „Anne Frank – eine Geschichte für heute“ erzählt die Lebensgeschichte des in Frankfurt/Main geborenen jüdischen Mädchens, das mit ihrer Familie in die Niederlande auswanderte und kurz vor Kriegsende dem nationalsozialistischen Holocaust zum Opfer fiel. Sie schrieb und schrieb in ihrem Versteck - ihr überlebender Vater Otto Frank machte sie mit den veröffentlichten Zeilen weltberühmt. Die am Sonntag in der Linzer Alice-Salomon-Schule eröffnete Schau skizziert das Leben der Jüdin unter anderem aus der Perspektive der Familie.
Schulleiter Axel Lischewski begrüßte die Gäste der Eröffnungsveranstaltung und dankte den Förderern und Sponsoren, mit deren Hilfe rund 5.000 Euro für die Durchführung der Wanderausstellung des Berliner Anne Frank Zentrums zusammenkamen. „Die Ausstellung ist ein Projekt im Rahmen des Peer-Education-Konzeptes, das wir an der Schule verfolgen: Jugendliche begleiten Jugendliche. Für die Schau bedeutet dies, dass Schüler in einem Trainingsseminar zur Peer-Guides ausgebildet wurden. Sie lernten die Inhalte der Ausstellung sowie Methoden der Vermittlung kennen. So können sie Jugendgruppen und Schulklassen durch die Ausstellung begleiten“.
Rudolf Dreßler, deutscher Botschafter in Israel a. D., war als Gastredner zu der Vernissage eingeladen. Er reflektierte und verurteilte die Geschehnisse des vergangenen Nationalsozialismus sowie rassistischen Strömungen der Gegenwart: „Aufklärung dient dem fantastischen Ziel, die Köpfe aller Bürger zu erreichen. Ein Pardoxon? Nein!“ Die Erkenntnis, Rechtsextremismus wahrscheinlich nicht ausrotten zu können, machten Initiativen wie die Anne Frank Ausstellung so bedeutend.
Die Moderatorin der Eröffnungsveranstaltung, Svenja Heck und weitere Schüler erläuterten anschließend den Peer-Education-Ansatz der Ausstellung. Unter Projektleitung der beiden Lehrerinnen Anne Fink und Ulrike Hess kamen zwei junge Moderatorinnen im Auftrag des Anne Frank Zentrums nach Linz, um 24 Schüler in einem zweitägigen Trainingsseminar auf die Schau vorzubereiten.
Einer von den Peer-Guides war Robin: „Ich habe großes, geschichtliches Interesse, deswegen mache ich mit. Am Ende der Ausstellung gibt es ein Feedbackseminar mit den beiden Moderatorinnen. Wir werden dann berichten, wie die Schau für uns als Ausstellungsbegleiter gelaufen ist und erhalten dann ein Zertifikat“. Er und weitere Schüler der Alice-Salomon-Schule nahmen am gleichen Tag an der Gedenkveranstaltung des Deutsch-Israelischen Freundeskreises Linz am Dr. Sigmund-Wolf-Platz teil, um den Opfern des Holocausts zu gedenken.
Die Anne-Frank-Ausstellung kann bis 27. November jeweils montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr besichtigt werden. Besuchergruppen werden um Anmeldung gebeten. Weitere Informationen: www.bbs-linz.de. Simone Schwamborn
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