Ausstellung - Engel und Engelsbilder im Wandel der Zeit
Engel - ein Begriff, der viel Raum für eigene Interpretationen lässt und zugleich bei einer großen Anzahl an Menschen positive Gefühle wie Geborgenheit und Sicherheit auslöst. In der Religion werden sie meist mit Flügeln als Boten Gottes dargestellt. Eine Ausstellung in der Stadtgalerie Neuwied.
Neuwied. Die Ausstellung in der Stadtgalerie Neuwied zeigt bis zum 1. März mit eindrucksvollen Beispielen die Entwicklung der Engelsdarstellungen in unterschiedlichen Zeitepochen.
Waren die Engel in der byzantinischen Kunst noch männlich, kämpferisch und unnahbar, fand in der Gotik die langsame Verweiblichung des Engelbildes statt. Im Barock hingegen wurden liebliche Engel in Kindergestalten verkörpert und ab dem 19. Jahrhundert waren sie gemütvollere Schutzengelabbildungen. Diese veränderte Wahrnehmung zeigen die Exponate im Deichzimmer, dessen besonderes Glanzlicht die Reproduktion des Portinari Altars von Hugo van der Goes ist, ein Meister der altniederländischen Tafelmalerei.
Der einstige Kirchraum der Stadtgalerie in der ehemaligen Mennonitenkirche aus dem Jahre 1768 widmet sich ganz dem Thema „Engelsmusik“. Entsprechende Lieder, bildliche Darstellungen von musizierenden Engeln und zahlreiche Bücher laden zum Stöbern ein. Überragt wird dieser Teil der Ausstellung durch ein riesiges Himmelsgemälde, das die Künstlerin Sabine Latzke installieren wird und das an die Barockzeit erinnert. Darüber hinaus haben sich viele zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler auf ihre eigene Art und Weise mit unterschiedlichen Materialien dem Thema der Ausstellung genähert. Zu sehen sind Werke unter anderem von Thomas Baumgärtel, Genia Chef, Peter Gaymann, Schwester Georgia, Marion Grimm-Kirchner und Originale aus der Sammlung der Dieter Berninger Stiftung. Und auch der Balkon der StadtGalerie wird zur Ausstellungsfläche für Skulpturen aus Holz, Metall, Bronze und Stein.
Petra Maria Wewering wird mit einer großen Lichtinstallation dem Wesen der Engel nachspüren und damit ihre esoterische Seite aufzeigen. Fotografien vom Altar der Matthiaskirche, Kirchenfenstern und Grabsteinen zeigen den Umgang und die Umsetzung mit der Engelsdarstellung in Neuwied.
Skurril und teilweise absonderlich ist der letzte Part der Ausstellung „Auf Engelsflügeln“, der die Vermarktung des Engelsbildes in Wirtschaft und Werbung thematisiert und von kitschigen Glanzbildern über Werbetafeln bis hin zu vielfältigen Schutzengeln reicht.
„Auf Engelsflügeln“ nimmt die Besucher der Stadtgalerie Neuwied in der ehemaligen Mennonitenkirche aus dem Jahre 1768 noch bis zum 1. März mit auf eine Reise durch die Zeit mit verschiedenen Ansichten und Interpretationsansätzen zu Engeln und deren Darstellungen.
Zusätzlich werden im Rahmenprogramm „Galerie & mehr“ verschiedene Kreativ-Workshops angeboten. Interessierte können sich an zwei Terminen mit den Installationen der Künstlerin Petra Maria Wewering auseinandersetzen und ihre eigenen Interpretationen dazu künstlerisch umsetzen. Am Samstag, 17. Januar, von 10 bis 16 Uhr ist das Thema die Licht-Raum-Installation „im Licht mit Dir“ und am Samstag, 28. Februar, von 10 bis 16 Uhr das Spiegelobjekt-Kunstwerk „fürchte dich nicht“. Die Workshops kosten je inklusive Material 75 Euro. Dagmar Atzenroth veranstaltet an drei Samstagen (20. Dezember, 10. Januar und 7. Februar) jeweils von 14 bis 16 Uhr „Engelhafte Kunst - Drucke mit Engelmotiven und Drahtengeln“. Der Kostenbeitrag beträgt 20 Euro.
Geöffnet ist die Stadtgalerie Neuwied: Dienstag 14 bis 17 Uhr, Mittwoch 12 bis 17 Uhr, Donnerstag bis Samstag 14 bis 17 Uhr, Sonntag/Feiertag 11 bis 17 Uhr, Gruppen nach Vereinbarung. Stadtgalerie in der ehemaligen Mennonitenkirche aus dem Jahre 1768, Schlossstraße 2, 56564 Neuwied (für Navis: Deichstraße 1), Infos und Anmeldungen unter Telefon 02631/20687.
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