SGD Nord: Untere Wiedwehre in Irlich sind durchgängig
Die Bauarbeiten zur Umgestaltung der beiden unteren Wehre in Neuwied Irlich sind abgeschlossen. Im Rahmen der „Aktion Blau Plus“ hat die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord in Vertretung des Landes Rheinland-Pfalz die alten Wehranlagen so umgestaltet, dass sie nun wieder für die im Wasser lebende Tierwelt überwindbar ist.
Neuwied. SGD Nord Präsident Dr. Ulrich Kleemann übergab den Abnahmeschein für die Wehre an Vertreter des Landkreises Neuwied. „Der Umbau dauerte trotz schwieriger Witterungsverhältnisse nur vier Monate und kostete 378.000 Euro. Das Land Rheinland-Pfalz hat im Rahmen der Aktion Blau Plus hierzu einen Anteil von 90 Prozent übernommen. Daneben standen für die Umsetzung des Projektes noch 10 Prozent Ausgleichsmittel aus dem Bau der ICE- Strecke Köln/ Rhein-Main zur Verfügung“, so Dr. Ulrich Kleemann während der Übergabe. Sein Dank richtete sich an alle Beteiligten und an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SGD Nord, die Maßnahme sehr zügig und außerdem noch 15.000 Euro unter dem eigentlichen Ausschreibungsbetrag umsetzten.
Für viele Fische, die den Weg vom Rhein in die Wied suchen, endete die Wanderung bereits nach gut einem Kilometer. Ein 2,20 Meter hohes Walzenwehr ließ die meisten Fische hier an ihrem angeborenen Verhalten flussaufwärts zu schwimmen scheitern. Mit der Umgestaltung wurden nun die beiden untersten Hindernisse in der Wied beseitigt. Die damit wiedererlangte lineare Durchwanderbarkeit des Fließgewässers stellt einen zentralen Baustein bei der Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) dar, die unter anderem einen guten ökologischen und chemischen Zustand der Oberflächengewässer fordert. Die naturnahe Umgestaltung der beiden Wehre sichert nicht nur den Auf- und Abstieg der Fische und der anderen in der Wied lebenden Tierarten. Die Sohlengleiten bieten darüber hinaus selbst auch Lebensraum für die Tierartengemeinschaft und tragen zur Biotopvernetzung bei.
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