Rengsdorf plant mit Haushaltsdefizit 2015
Die Pflichtausgaben der Gemeinde Rengsdorf liegen deutlich über den Einnahmen, unter dem Strich steht ein dickes Minus von 370.410 Euro. Es wurde beschlossen, dass die Steuersätze unter dem Nivellierungsniveau bleiben. Meist sehen am Jahresende die Zahlen besser aus als geplant.
Rengsdorf. Das Defizit wäre noch deutlich höher ausgefallen, wenn nicht die Gemeinde einen Sonderposten von 443.000 Euro, den sie im letzten Jahr nach einer unerwartet hohen Gewerbesteuernachzahlung gebildet hat, hätte auflösen können. Ohne Sonderposten hätte sich das Minus über 813.000 Euro für die Jahresrechnung 2015 belaufen.
Die Rengsdorfer Ratsmitglieder kennen schon das typische Phänomen, das geschätzte Steueraufkommen in den Haushaltsplänen und die realen Summen klaffen oft weit auseinander. Für den Kämmerer der Verbandsgemeinde ist es immer schwer abschätzbar, welche Zahlen die Firmen schreiben und welche Zahlung über die Gewerbesteuer hereinkommt. Für die Rengsdorfer hat das oft den Effekt, dass im Haushalt prognostizierte rote Zahlen bis zum Jahresende deutlich geringer als erwartet ausfallen.
Für das Jahr 2015 rechnet Rengsdorf vorerst mit rund 438.000 Euro aus der Grundsteuer, 1,11 Millionen aus der Einkommensteuer und 2,7 Millionen aus der Gewerbesteuer. Dem gegenüber stehen bei den Pflichtausgaben die Umlagen als dickste Brocken: 2,438 Millionen schickt Rengsdorf an den Kreis, 1,026 Millionen gehen an die Verbandsgemeinde Rengsdorf.
Investieren wird Rengsdorf vor allem in Straßenarbeiten. Für die Erschließung „Im Schauinsland“ sind 648.550 Euro geplant. Dazu kommen 250.000 Euro für den Ausbau der Bürgermeister-Wink-Straße und 70.000 Euro für die Erschließung des Stichwegs. Der SV Rengsdorf erhält einen Zuschuss von 40.000 Euro für das neue Sportlerheim und die Anschaffung von Spielgeräten. Für 1.000 Euro schafft die Gemeinde einen Beamer an, 7.500 Euro sollen für einen Mulchvorsatz investiert werden.
Kredite benötigt Rengsdorf nicht, die Gemeinde ist und bleibt schuldenfrei. Obwohl der Haushalt unausgeglichen bleibt, hat sich der Gemeinderat gegen eine Erhöhung der Steuerhebesätze entschieden: Mit 285 Prozent für die Grundsteuer A und 338 Prozent für die Grundsteuer B bleibt Rengsdorf unter den Nivellierungssätzen des Landes. Dass der Gemeinde damit Steuereinnahmen entgehen und sie eine Beanstandung ihres Haushalts durch die Kommunalaufsicht befürchten muss, nimmt der Gemeinderat bewusst in Kauf. Wolfgang Tischler
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