Barockoper in Engers: Glucks „Chinesinnen“ im Dianasaal
Einen prächtigeren Rahmen für eine Barockoper kann man sich kaum vorstellen als den Dianasaal in Schloss Engers. Am Freitag, 23. Januar, um 20 Uhr verwandelt sich das Rokoko-Juwel in die Kulisse für eine Opernrarität aus dem Jahr 1754: „Die Chinesinnen“ von Christoph Willibald Gluck.
Neuwied-Engers. Der holländische Barockspezialist Jaap ter Linden dirigiert den Einakter in einer konzertanten Aufführung mit szenischen Elementen. Als lange Ouvertüre kann man davor Joseph Haydns Sinfonie Nr. 6 „Der Morgen“ hören.
In „Le Cinesi“ erzählt der Opernreformer Gluck eine für seine Verhältnisse geradezu galante Geschichte: Drei junge Frauen in einem chinesischen Palast langweilen sich, bis sie auf die Idee kommen, Theaterszenen zu spielen, um damit dem jungen, feschen Silango zu imponieren. Alle drei Chinesinnen werden in Engers von jungen Sängerinnen aus Ostasien gesungen: Die Chinesin Lingyuan Gao singt die Hauptrolle Lisinga, die Koreanerin Jina Oh die Mezzopartie der Tangia. Beide Sängerinnen wurden beim Meistersingerwettbewerb in Neustadt a.d.W. im letzten August mit Preisen ausgezeichnet (erster und zweiter Preis). Die Japanerin Kiyoko Nakashima übernimmt die Partie der Sivene, während der russische Tenor Alexey Egorov als Silango von den drei Damen umschwärmt wird. Glucks Musik zu dieser Chinoiserie ist charmant und bezaubernd – nur in einer Arie schlägt er die tragischen Töne seiner Reformopern an. Die Instrumentalisten kommen von der Landestiftung Villa Musica, die jungen Stimmen werden im Rahmen des Projekts „Barock Vokal“ von Claudia Eder betreut, die auch die halbszenische Einrichtung besorgt.
Lisinga: Lingyuan Gao (Sopran)
Silango: Alexey Egorov (Tenor)
Tangia Jina Oh (Mezzosopran)
Sivene Kiyoko Nakashima (Sopran)
Camerata Villa Musica
Dirigent: Jaap ter Linden
Tickets gibt es in Schloss Engers (02622 / 9264117) sowie im Internet unter www.villamusica.de. An der Abendkasse erhalten Schüler, Studenten und Schwerbehinderte Ermäßigung.
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