Patienten-Zahlen zeigen weiter aufwärts
Beim Neujahrsempfang des Evangelischen Krankenhauses Dierdorf/Selters Bilanz für 2014 gezogen. Das Krankenhaus Dierdorf/Selters hat im vergangenen Jahr seine Patientenzahl noch einmal steigern können. Das war eines der Themen beim traditionellen Neujahrsempfang der Klinik.
Dierdorf/Selters. Dem Vorsitzenden des Verwaltungsrates, Rolf-Peter Leonhardt, oblag es, die Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im Foyer des Krankenhauses Dierdorf zum Neujahrsempfang zu begrüßen. Ein besonderes Willkommen galt - unter anderen - dem Landrat des Kreises Neuwied, Rainer Kaul, und den Bürgermeistern der Städte und Verbandsgemeinden Dierdorf und Selters.
Zuvor hatten die Krankenhausseelsorger Pfarrer Frank Dönges (Evangelische Kirche) und Diakon Manfred Bayer (Katholische Kirche) eine Andacht gehalten und die Bläsergruppe des Martin-Butzer-Gymnasiums Dierdorf musikalisch eingestimmt.
Leonhardt ging in seiner Rede auf die Herausforderungen des abgelaufenen Jahres, hier besonders auf den Wechsel in der Trägerschaft ein. Noch einmal merkte er dazu an, dass sich für Patienten und Mitarbeiter auch mittelfristig nichts ändern wird: „Beide Standorte, alle Abteilungen, die Ärzte – es bleibt, wie es ist.“
Der Verwaltungsratsvorsitzende betonte die Bedeutung der gestiegenen Fallzahl vor dem Hintergrund eines doppelten Chefarztwechsels in Dierdorf und der teils sehr geräuschvollen Bauarbeiten in Selters. Leonhardt sprach in diesem Zusammenhang von einer anhaltenden Erfolgsgeschichte, die sich aus der Fusion der Krankenhäuser in Dierdorf und Selters 1981 und deren Spezialisierung ergeben habe. „Was für die DRK-Kliniken Altenkirchen und Hachenburg bevorsteht, wurde bei uns damals schon vollzogen und hat diese Erfolgsgeschichte möglich gemacht“, schloss der Redner.
8124 Patienten wurden 2014 stationär aufgenommen, was eine Steigerung von 150 gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Das berichtete Geschäftsführer Erwin Reuhl in seinem Rückblick auf 2014. Dazu wurden 15.318 Patienten ambulant behandelt, 450 mehr als vor Jahresfrist. Die Zahl der ambulanten Operationen stieg um 98 auf 695.
Reuhl stellte den Gästen auch die Investitionen 2014 vor. Hauptmaßnahme war die Aufstockung in Selters, die noch läuft und insgesamt 2,42 Millionen Euro kosten wird. Das Krankenhaus stellt davon Eigenmittel in Höhe von 670.000 Euro zur Verfügung und hat darüber hinaus 475.000 Euro für technische Anschaffungen ausgegeben. Die kostenintensivste, das Stoßwellentherapiegerät ESWL, stellte der Ärztliche Direktor des Krankenhauses, Dr. Reinhold Ostwald, in seinem Vortrag auch gleich vor.
Das Krankenhaus ist einer der großen Arbeitgeber der Region. 367 Personen, davon 18 Auszubildende, sind im Hause beschäftigt. Auch engagiert sich das Evangelische Krankenhaus Dierdorf/Selters im gesellschaftlichen Bereich. Monatliche Gesundheitsvorträge für die Bevölkerung, das wöchentliche „Diätforum“ zu Ernährungsfragen, die Gesprächsgruppe für Angehörige von Neurologie-Patienten und die Unterstützung mehrerer Selbsthilfegruppen gehören dazu sowie auch die stabführende Mitwirkung bei der Okanona-Kinderhilfe für Namibia und zahlreiche Aktivitäten in den Westerwälder Netzwerken für Demenz. Kulturarbeit leistet die Klinik, indem sie in ununterbrochener Folge Gemäldeausstellungen heimischer Künstler zeigt.
Einen Ausblick auf den weiteren Verlauf des Jahres 2015 präsentierte Erwin Reuhl ebenfalls, wozu die neuen Chefärzte in der Unfall- und der Visceralchirurgie gehören, die am 18. März noch in einer offiziellen Feier begrüßt werden, verschiedene technische Sanierungsmaßnahmen sowie die Inbetriebnahme der neu gebaute Station und Sanierung des 4. Stocks. Auch ist gegenüber der Klinik Selters die Eröffnung des ersten Medizinischen Versorgungszentrums des Evangelischen Krankenhauses geplant.
„Das Evangelische Krankenhaus entwickelt sich stetig weiter“, schloss Geschäftsführer Reuhl seinen Bericht. Mit einem Dank an die Mitarbeiter und ehrenamtlich Tätigen für ihren „großartigen Einsatz“ sowie an die Patienten und Partner für ihr Vertrauen, wünschte er allen ein gutes Jahr 2015.
Großes Interesse fand anschließend der Vortrag „Urolithiasis – moderne Diagnostik und Therapie“ des Ärztlichen Direktors Dr. med. Reinhold Ostwald. Er legte allgemeinverständlich dar, wie die Urolithiasis – im Volksmund Harnleitersteine – mit Hilfe der Stoßwellentherapie berührungslos von außen beseitigt werden kann.
Um den Gästen eine Vorstellung zu vermitteln, war eigens der Stoßwellen-Zertrümmerer an den Ort des Geschehens gebracht worden, wo Dr. Gert Schindler, zusammen mit Ostwald Chefarzt der Urologie, weitere Details zeigte.
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