Anerkennung des Berufsabschlusses für ausländische Fachkräfte
Wenn sich Fachkräfte aus dem Ausland bei Unternehmen bewerben, ist es für diese oft schwierig einzuschätzen, ob deren im Ausland erworbenen Qualifikationen zu den Anforderungen am vorgesehenen Arbeitsplatz passen. Die Industrie- und Handelskammern (IHKs) unterstützen beide Seiten mit einem bundesweiten Kompetenzzentrum, der IHK FOSA (Foreign Skills Approval), bei der Einordnung ausländischer Berufsabschlüsse.
Region. Nach einer Vorberatung in der örtlichen IHK prüft die IHK FOSA, inwieweit ausländische Qualifikationen mit entsprechenden deutschen Qualifikationen als gleichwertig eingestuft werden können. Aber auch, wenn keine vollständige Gleichwertigkeit bescheinigt werden kann, bietet der Bescheid der IHK FOSA eine Orientierungsmöglichkeit für entsprechende Nachqualifikationen.
Doch diese Möglichkeit einer Berufsanerkennung wird bislang zu selten genutzt: 96 Anträge gingen in den vergangenen zwei Jahren bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz ein. „Wir hoffen, dass diese Zahlen steigen, denn mit der Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen leistet die IHK FOSA einen sehr wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung und Integration in Deutschland“, betont Bernhard Meiser, Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung bei der IHK Koblenz. „Unternehmen bietet ein Bescheid der IHK FOSA Orientierungshilfe bei der Rekrutierung“, sagt Meiser. „Und die Wirtschaft wird ergänzend immer mehr auch auf Fachkräfte aus dem Ausland setzen müssen.“ Zugleich verbessere die Anerkennung für Migranten ihre Situation auf dem Arbeitsmarkt deutlich.
Seit dem Start der Einrichtung im April 2012 bearbeitete die IHK FOSA insgesamt 7.687 Anträge aus dem gesamten Bundesgebiet. Davon kamen im Zeitraum von April 2012 bis Dezember 2014 406 Anträge aus Rheinland-Pfalz. Dabei hatten die Antragsteller ihre Ausbildungen in 132 Ländern der Welt abgeschlossen.
Damit sich ausländische Fachkräfte möglichst zügig auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich integrieren können, prüft die IHK FOSA die im Herkunftsland erworbenen Qualifikationen auf Gleichwertigkeit mit deutschen Abschlüssen. Vorab beraten die zuständigen IHKs Bewerber in einem kostenfreien Informationsgespräch und schätzen die bereits übersetzten Unterlagen auf eine Berufsqualifikation ein. Ebenfalls helfen die IHKs Unternehmen, die Qualifikationen möglicher Bewerber aus dem Ausland einzuschätzen. Sollte ein Antrag auf Gleichwertigkeit gewünscht sein, unterstützen die IHKs die Interessenten bei der Antragstellung bei der IHK FOSA, dem bundesweiten Kompetenzzentrum der deutschen Industrie- und Handelskammern für die Prüfung und Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse. Ihr gehören bundesweit 77 IHKs an.
Ansprechpartner in der IHK Koblenz ist Andreas Herla, Teamleiter Ausbildungs- und Qualifizierungsberatung, Telefon 0261/106-271, Email: herla@koblenz.ihk.de.