Streuobstbiotop auf der Sonnenseite des Rheins
Direkt oberhalb von Leutesdorf liegt in idyllischer Lage mit Blick auf den Kaltwassergeysir Andernach ein Streuobstparadies, das auch verkehrsgünstig von Neuwied/Hüllenberg aus über den Rheinsteig zu erreichen ist. Schon seit 25 Jahren engagiert sich hier die ARGE Kulturlandschaft im Erhalt und der Pflege der Kulturlandschaft.
Leutesdorf. Verbuschte Bereiche in den alten Weinberglagen wurden und werden freigestellt, alte Obstbaum-Bestände gepflegt und über 100 neue Bäume gepflanzt. Während der letzten Jahrzehnte wurden zu trockene oder zu steile Flächen zunehmend aus der Nutzung genommen, was bewirkte, dass sich diese Bereiche langfristig im Zuge der "Natürlichen Sukzession" über Hochstaudenfluren und Gebüsche wieder zu Wald entwickeln. Da jedoch der überwiegende Teil der heimischen Tier- und Pflanzenwelt offene Landschaften besiedelt, ist es notwendig, genügend offene Landschaftsteile langfristig zu erhalten.
"Die Wiesen im Bereich der Streuobstbestände müssen freigehalten werden, die sich ausbreitende Verbuschung wird mittels Freischneider zurückgedrängt; und das zum Teil im stark hängigem Gelände. Denn eine Kulturlandschaft muss bewirtschaftet werden, sonst geht sie wieder verloren", weiß der Vorsitzende der ARGE Leutesdorf, Eberhard Schneider, zu berichten. 2014 wurde ein weiterer Bereich freigestellt, der den Blick auf das Rheintal wieder ermöglicht und neue Zwetschgen- und Apfelbäume im Bereich des Streuobstwiesen-Lehrpfads gepflanzt.
Achim Hallerbach, 1. Kreisbeigeordneter und Umweltdezernent beim Landkreis Neuwied zeigte sich begeistert und lobte die engagierten Mitglieder der ARGE Leutesdorf: "Die von den ehrenamtlichen Helfern wieder freigelegte Kulturlandschaft stellt nicht nur ein hervorragendes touristisches Angebot für die Besucher der Rheinorte zwischen Neuwied und Bad Hönningen dar und ist ein Stück Dorfentwicklung, sie fördert auch die Biodiversität. Dies entspricht genau der Zielsetzung unserer Streuobstinitiative, so dass wir gerne die Pflanzung weiterer Streuobstsorten unterstützen."
"Auch die Freistellung der Trockenmauern entlang des Apfelpfades dient dem Schutz, der Pflege, der Entwicklung und der Wiederherstellung der Biotope wildlebender Tier- und Pflanzenarten und bietet zusätzlich Lebensraum zum Beispiel für die streng geschützte Mauereidechse", erläutert Ina Heidelbach, Referatsleiterin Umwelt in der Kreisverwaltung Neuwied und ergänzt: "Diese Arten sind heute indirekt durch Beeinträchtigung, Schädigung oder Zerstörung ihrer Lebensräume betroffen."
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