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Nachricht vom 20.02.2015    

Wird B 256 im Tunnel unter Straßenhaus durchgeführt?

Die Bürger von Straßenhaus brauchen dringend eine Entlastung vom Verkehrsdruck. Bis zu 18.000 Fahrzeuge täglich, die sich auf der B 256 mitten durch den Ort wälzen, sind zu viel – darüber sind sich alle einig, über die Lösung des Problems hingegen nicht. Die Bürgerinitiative „Zukunft für Straßenhaus“ will B 256 tiefer legen.

Ob der Verkehr wirklich einmal unter Straßenhaus durchfließen wird? Die Idee erscheint gut. Foto: Wolfgang Tischler

Straßenhaus. Pläne für eine aufwändige Umgehungsstraße stießen auf heftigen Widerstand aus der Bevölkerung. Die Bürgerinitiative (BI) „Zukunft für Straßenhaus“ denkt jetzt in eine neue Richtung: abwärts. Ein Tunnel soll schon bald die ersehnte Entlastung bringen.

Die Tunnel-Lösung ist attraktiv: Anders als bei der überirdischen Ortsumgehung ist der Flächenbedarf für den Neubau gering. Natur und landwirtschaftliche Nutzflächen bleiben intakt, komplizierte Enteignungsverfahren werden vermieden. Lediglich an den Ein- und Ausfahrten des Tunnels werden die bisherigen Fahrbahnen nach außen verlegt. Von der entstehenden „Mittelinsel“ aus gräbt sich ein moderner Tunnelbohrer unter dem Ort hindurch – während ein paar Meter darüber der Verkehr ungehindert weiter fließt. Anstelle von weit geschwungenen Auf- und Abfahrten genügt für die Anbindung an die Raiffeisenstraße eine kurze Zusatzspur zum Einfädeln. Nach Abschluss der Bauarbeiten verschwindet der Fernverkehr in der Röhre. Wer in Straßenhaus einkaufen will, erreicht die Geschäfte wie gewohnt ohne Umwege. Das dürfte die Gewerbetreibenden aufatmen lassen, die um ihre Existenz bangen, weil die umstrittene Umgehungsstraße auch ihre Kunden umleiten würde.

Selbst der finanzielle Aufwand für die Tunnel-Lösung ist überschaubar. Experten rechnen mit etwa 18.000 Euro pro Meter, bei einer Tunnel-Länge von 1.000 Metern also rund 18 Millionen Euro. Etwa so viel soll auch die Umgehungsstraße kosten. Die ist dreimal so lang und führt über ein gewaltiges Brückenbauwerk. Die längere Fahrtstrecke sowie eine über sechs prozentige Steigung würden unterm Strich die Belastung durch Lärm und Abgase für die Straßenhäuser Bürger sogar noch steigern. Das Verkehrsproblem wäre nicht gelöst, nur aus der Ortsmitte zwischen die Ortsteile abgeschoben. Dort verläuft die neue Straße an einem Wohngebiet vorbei, ohne den vorgeschriebenen Mindestabstand einzuhalten. Zudem schneidet sie die Ortsteile Ellingen und Niederhonnefeld vom Ortskern ab, weshalb sie auch „Trenn-Trasse“ genannt wird.



Dagegen hat sich die Bürgerinitiative „Zukunft für Straßenhaus“ formiert und sucht nach einer für alle Bürger besseren Lösung. Das Interesse daran scheint groß: Bereits mehr als 10.000 Besuche konnte die BI auf ihrer Website verzeichnen. Als frisch gegründeter Verein, dessen Eintragung in das Vereinsregister kurzfristig ansteht, wirbt sie nun um neue Mitglieder und Unterstützung aus der Politik. Wichtige Entscheidungsträger wurden in einer Brief-Aktion informiert.

Auch dem für die Verkehrswegeplanung zuständigen Landesbetrieb Mobilität (LBM) hat die BI ihre Vorschläge präsentiert – offenbar mit Erfolg. Wie der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rengsdorf, Hans-Werner Breithausen, mitteilte, hat der LBM bereits eine Machbarkeitsstudie für die Tunnel-Lösung gestartet. Mit einer positiven Entscheidung im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans 2015 könnte der Bau nach Einschätzung der BI schon in wenigen Jahren beginnen. Denn anders als bei der Umgehungsstraße ist nicht mit großem Widerstand und langwierigen Einspruchsverfahren zu rechnen.


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