Mit spitzer Feder gegen den Zeitgeist - Karikaturen in Niederhofen
Dem Zeitgeist die Stirn bieten: Dass Karikaturisten das schon lange tun, zeigt momentan eine Ausstellung in der Niederhofener „Galerie der Blattwelt“ von Reinhard Zado. Die Ausstellung ist bis Ostern zu sehen.
Niederhofen. Hier stehen mit Honoré Daumier und Franz M. Jansen zwei Künstler im Mittelpunkt, die in zwei Jahrhunderten mit ihren überspitzten Darstellungen von Personen und Situationen auch Ärger nicht gescheut haben.
Der 1908 in Marseille geborene Honoré Daumier war Maler, Bildhauer, Grafiker und Karikaturist. Seine Lithografien veröffentlichte er unter anderem in der Zeitschrift „Le Charivari“. Für seine überspitzte satirische Darstellung des Königs Louis Philippe als Gargantua – ein unersättlicher Fresser und Säufer – wurde er im Jahr 1832 zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Die Niederhofener Ausstellung zeigt rund 60 Blätter seiner Arbeiten mit gesellschaftlichen und politischen Motiven.
Franz M. Jansen, Jahrgang 1885, stammt aus Köln und war ein Vertreter der Modernen Kunst und des Expressionismus. Seine Holzschnitte aus den 1920er Jahren, die das gesellschaftliche Leben jener Zeit karikieren, wurden später als „entartete Kunst“ beschlagnahmt, auch wenn Jansen nie mit einem Malverbot belegt wurde. In der Ausstellung der „Galerie der Blattwelt“ sind einige Arbeiten aus seiner Mappe „Menschen von Gestern“ zu sehen, die erst 1948 veröffentlich wurde.
Die Ausstellung ist bis Ostern zu sehen. Geöffnet ist sie jeden Sonntag ab 14 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung unter 02684 / 4551.
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