Fürst zu Wied als Sprecher der Naturparke gewählt
Vorsitzende der Naturparke in Rheinland-Pfalz führen Zukunftsgespräch. Naturparke erfüllen wichtige Landesaufgaben, die zukünftig ausfinanziert sein müssen. Carl Fürst zu Wied ist Sprecher der Vorsitzenden.
Neuwied. Frühzeitig wollen sich die Naturparke in Rheinland-Pfalz für die bald beginnenden Beratungen zum Landeshaushalt 2016 einbringen und ihre Position stärken. Die Naturparke, die wichtige Aufgaben für das Land Rheinland-Pfalz in den Bereichen Naturschutz und Landschaftspflege, Umweltbildung, nachhaltiger Tourismus und nachhaltige Regionalentwicklung erfüllen, streben an, dass ihre Handlungsprogramme zukünftig voll ausfinanziert werden und nicht nur zu rund 50 Prozent, wie im Doppelhaushalt 2014/2015 geschehen.
Um über die Zukunftsperspektiven sowie über die finanzielle Ausstattung der Naturparke in Rheinland-Pfalz zu beraten, haben sich die Vorsitzenden der acht Naturparke im Walderlebniszentrum Soonwald getroffen. Bei diesem Treffen wurde darüber hinaus die zukünftige Zusammenarbeit auf Ebene der Vorsitzenden vereinbart.
Die rheinland-pfälzischen Naturparke decken rund 32 Prozent der Landesfläche ab. 34 Prozent der selbstständigen Städte und Gemeinden im Land liegen in einem Naturpark. Die Naturpark-Vorsitzenden fordern vom Land eine angemessene Finanzierung, damit der vorgesehene, vielfältige Aufgabenkatalog in den großen Gebietskulissen auch bearbeitet werden kann. Neben den ,klassischen‘ Aufgaben wie Landschaftspflege, Naturschutz und Umweltbildung handelt es sich bei der Förderung eines nachhaltigen Tourismus und einer nachhaltigen Regionalentwicklung um höchst komplexe Aufgaben, die es finanziell zu unterfüttern gilt.
Die im aktuellen Doppelhaushalt eingestellte Förderung der Naturpark-Geschäftsstellen ist seit 1984 und die für konkrete Projekte zur Verfügung stehenden Mittel seit mehreren Jahren unverändert, obwohl die Anzahl der Naturparke zwischenzeitlich um den Naturpark Vulkaneifel angewachsen ist. Ebenfalls gestiegen sind die Anforderungen, die an die Naturparke gestellt werden – dies müsse sich auch in der Gesamtfinanzierung durch das Land niederschlagen. Die Naturpark-Vorsitzenden befürchten, dass durch die Einrichtung des neuen Nationalparks Hunsrück-Hochwald die Naturparkfinanzierung ins Hintertreffen geraten könnte. Dabei nehmen die Naturparke in ihren Regionen bereits seit Jahrzehnten Aufgaben wahr, die jetzt auch im Nationalparkprogramm enthalten sind – hier allerdings mit einer deutlich höheren Personalausstattung und erheblich besseren Finanzierungsaussichten, wie vom Verband Deutscher Naturparke festgestellt wurde. Die Vorsitzenden fordern hier eine stärkere Gewichtung im Verhältnis zum Nationalpark.
Um sich zukünftig noch stärkeres politisches Gehör im Land zu verschaffen, haben sich die Naturpark-Vorsitzenden auf einen regelmäßigen Austausch untereinander verständigt. Als Sprecher der Vorsitzenden wurde Carl Fürst zu Wied aus dem Naturpark Rhein-Westerwald gewählt
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