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Nachricht vom 11.03.2015    

Janosa versprühte in Waldbreitbach Gift in rauen Mengen

Die Kleinkunstbühne in Waldbreitbach hatte den Musik-Kabarettisten Felix Janosa zu Gast. Seine skurrilen Songs hatten sehr oft schwarzen Humor, aber auch Tiefgang und Mitgefühl. Es war ein starker Auftritt, den Janosa absolvierte.

Felix Janosa mit einer Rap-Einlage. Fotos: Wolfgang Tischler

Waldbreitbach. Von zu Hause aus ist Felix Janosa Komponist, auf der Bühne in Waldbreitbach wurde er zum Pianisten, Sänger und Kabarettisten. Mit seinem neuen Programm „Giftschrank – Alles muss raus!“ gastierte er auf der Kleinkunstbühne des Hotels „Zur Post“ in Waldbreitbach. Traurig meinte Janosa zum Publikum, dass jetzt gerade der Tatort liefe und er, als bekennender Fan, ihn nun verpasse.

Er fasste kurzerhand die 956 Tatortfolgen in ein Lied zusammen. Ulrich Tukur sei vermutlich der Mörder. Anhand des Textes konnten die Gäste erahnen, was sie den Abend erwartete: „Die Leiche ist schon aufgeschwemmt, der Jogger leicht verdattert. Links fehlt ein Arm, und rechts, da hat der Hund auch schon geknabbert“.

Normalerweise sagen die Künstler zu Beginn der Aufführung, dass die Handys ausgeschaltet werden sollen. Nicht so Janosa. Er forderte das Publikum auf: „Holt eure Handys raus, fotografiert, filmt und stellt es auf Facebook! Ich zeige meine Fresse der Welt.“ Natürlich kam direkt ein Song, was so alles gepostet wird: EKG, Mops mit lila Hut, Wohnung, Urlaub und vieles mehr.

Musikalisch lässt sich Janosa nicht festlegen. Rock, Pop, Klassik oder auch Rap brachte er auf die Bühne. So habe er einen Rap-Song geschrieben, um den Schülern Goethe und Faust näherzubringen, ließ der Künstler das Publikum wissen. Natürlich gab es eine ausführliche Kostprobe. Wie meinte Janosa: „Die Haltung des Mikrofons musste ich mir erst beibringen lassen.“



Mit Problemtieren hatte es der Musik-Kabarettist auch. Da waren die dreibeinigen Hunde oder Jonathan der Delfin, die besungen wurden. So vielschichtig wie Giftmorde, die bekanntlich eine ganz alte Tradition haben, war auch der Künstler an dem Abend. Er ließ wirklich alles raus, was ihn so belastete. Manchmal blieb dem Publikum auch das Lachen im Halse stecken. Janosa: „Ich habe mich beim Schreiben zu diesem Programm zum Kotzbrocken entwickelt.“ Aber genial, wie sein Song über die Gifte, in dem er in einem Affenzahn chemische Namen von giftigen Substanzen ohne Punkt und Komma aneinanderreihte.

Klar, dass am Ende das Publikum „Zugabe“ forderte. Die war einzigartig. Janosa kündigte an, jetzt die 99 bekanntesten Welthits auf dem Klavier zu spielen und legte los. Sehr schnell meinte er, an das ein wenig entsetzte Publikum gerichtet: „In drei Minuten.“ Dies schaffte er auch. Ob es wirklich 99 waren, das hatte keiner mitgezählt. Gefühlt waren es die Anzahl. Dabei ging es wirklich Querbeet durch alle Musikrichtungen. Ein sehr beeindruckender Abschluss eines außergewöhnlichen Programms. (woti)



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