Neuwieder Bären fegen Halle mit 5:0 vom Eis
Endlich ist der Knoten geplatzt: Mit einem souveränen und auch in der Deutlichkeit verdienten 5:0 (3:0, 1:0, 1:0)-Heimsieg fegte der EHC Neuwied die starken Saale Bulls aus Halle vom Eis. Der Vizemeister der Oberliga Ost kam gegen engagierte Bären nie wirklich zur Entfaltung.
Neuwied. Immer, wenn ein Bulls-Spieler gefährlich vor dem EHC-Gehäuse auftauchte, machte Neuwieds Keeper Björn Linda die Chance zunichte und feierte einen Shutout.
„Ich hätte gerne einen gefrorenen Stiefel, um den Jungs in den Hintern zu treten.“ Ken Latta war wenig begeistert von dem, was seine Mannschaft da in 60 Minuten auf Neuwieder Eis gezeigt hatte. Die Bulls taten sich gegen hoch motivierte und äußerst spielfreudige Bären von Beginn an schwer. Der EHC zeigte trotz einer kleinen Niederlagenserie auf den Schultern keinerlei Verunsicherung, sondern kombinierte sich aus der Minikrise. Alle fünf Treffer waren sehenswert herausgespielt - so auch die 1:0-Führung von US-Boy Josh Myers, der mit seinem unnachahmlichen Antritt dem Gegenspieler davoneilte und auch Bulls-Keeper Patrick Glatzel umkurvte (12.). Der Befreiungsschlag war da - das Spiel von da an ein Selbstläufer.
„Die ersten 20 Minuten hätte ich am liebsten gar nicht gesehen“, sagte Latta auf die Frage, wie er die Partie gesehen hatte. „Glückwunsch an Neuwied zum Sieg. Wir haben im ersten Drittel sehr schlecht gespielt und schon da die Partie verloren.“ Josh Rabbani hatte nur fünf Minuten nach der Führung von Myers den zweiten Treffer folgen lassen (17.), beim dritten Tor hatte dann ausgerechnet der Ex-Hallenser Kai Schmitz entscheidenden Anteil: Sein präziser Schuss von der blauen Linie wurde von Moritz Schug noch minimal abgefälscht und landete Sekunden vor der ersten Pausensirene im Winkel. Schmitz, der nach der Partie als bester Neuwieder Spieler ausgezeichnet wurde, hielt sich beim Torjubel denn auch dezent zurück – aus Respekt vor seinem Ex-Verein.
„Ich bin sehr, sehr stolz auf meine Mannschaft“, sagte EHC-Trainer Arno Lörsch. „Wir sind zurückgekehrt in die Erfolgsspur und haben alles das umgesetzt, was es heute Abend umzusetzen gab. Die Jungs haben ihr Selbstbewusstsein zurück.“ Das war auch bei den weiteren Treffern unübersehbar: In Minute 35 schloss Kapitän Brian Gibbons eine schöne Kombination über Myers und Rabbani zum 4:0 ab. Und im finalen Durchgang ließ Rabbani mit einer genialen Einzelaktion alle Gegenspieler stehen und traf zum 5:0-Endstand (55.).
Auf der Tribüne hatten beide Fanlager da längst gemeinsame Lieder angestimmt und mit Wechselgesängen für Gänsehaut-Atmosphäre gesorgt. Und auch als Kai Schmitz nach dem Schlusspfiff die „Humba“ anstimmte, da machten die im Fanbus angereisten Bulls-Fans einfach mit.
Keine 24 Stunden später, am Samstag um 18 Uhr, sehen sich beide Teams wieder. Die Bären reisen dann mit einem Sonderzug nach Halle – mit rund 400 Fans im Gepäck. „Ich verspreche Euch, Ihr werdet eine andere Mannschaft in Halle sehen“, sagte Latta. „Das wird ein anderes Spiel“, erwartet auch Lörsch. „Wir werden jetzt schnell schlafen, dann schnell Zug fahren und dann sehen, was wir in Halle erreichen können.“
EHC Neuwied: Linda, Aaltonen – Ochmann, Neubert, Hergt, Dennis Schlicht, Schmitz, Köllner – Gibbons, Rabbani, Bruch, Tegkaev, Myers, Köbele, Wasser, Sven Schlicht, Bill, Schug, Fabian Neumann.
Tore: 1:0 Josh Myers (12.), 2:0 Josh Rabbani (17.), 3:0 Kai Schmitz (20.), 4:0 Brian Gibbons (35.), 5:0 Josh Rabbani (55.).
Zuschauer: 827.
Strafen: Neuwied 6, Halle 6.
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