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Nachricht vom 14.03.2015    

Sonnenfinsternis kann dem Stromnetz Probleme machen

Am Freitag, 20. März, schiebt sich vormittags der Mond vor die Sonne und das führt zu einem erheblichen Einbruch der Solarstromleistung. Während viele von der Sonnenfinsternis ein unvergleichliches Naturschauspiel erwarten, hoffen die Netzbetreiber auf einen möglichst bewölkten Himmel, damit es nicht zu großflächigen Stromausfällen kommt.

Für viele ein tolles Naturschauspiel – für die Netzbetreiber ein Risiko, die Sonnenfinsternis. Montage: Wolfgang Tischler

Neuwied. „Experten haben errechnet, dass die Leistung aus der Sonnenenergie durch die Mondabschattung bundesweit zwischen 9.30 und 10.45 Uhr von rund 17 auf etwa 6 Megawatt sinken könnte. Bis zum Mittag steigt sie dann wieder auf bis zu rund 25 Gigawatt an“, erklärt Frank Ackermann, Geschäftsfeldleiter Netze der Stadtwerke Neuwied (SWN). Dies birgt aber auch ein Problem: „Das deutsche Stromnetz hat eine Netzfrequenz von 50 Hertz, Abweichungen in Erzeugungsleistung und Verbrauch nach oben oder unten müssen die Netzbetreiber ausgleichen, sonst droht ein flächendeckender Ausfall.“

Während der Wechsel von Tag auf Nacht und umgekehrt von den Netzbetreibern kalkulierbar ist und kleinere Schwankungen (viel oder wenig Wind, sonnige oder bewölkte Phasen) durch das Zu- oder Ab-schalten von Kohle-, Gaskraftwerken oder Pumpspeichern ausgeglichen werden können, gleicht die Sonnenfinsternis einem gigantischen Leistungsausfall beziehungsweise -gewinn innerhalb kürzester Zeit.

Pessimisten fürchten einen totalen, großflächigen Stromausfall. Auszuschließen sei das nicht, erklärt Ackermann: „Ein bewölkter Himmel reduziert die Schwankungen natürlich.“



Ein strahlend blauer Himmel könnte jedoch dazu führen, dass das Netz instabil wird, so dass ganze Gebiete vom Netz getrennt werden müssen, um das auszugleichen. Es kommt zur sogenannten kaskadierten Abschaltung, um einen großflächigen Ausfall zu verhindern. „In diesem Fall sind auch wir machtlos“, sagt Ackermann. „Den Strom, den wir nicht bekommen, können wir auch nicht verteilen und weiterleiten.“

Stromintensive Unternehmen, deren Produktion empfindlich gestört würde, rät Ackermann zum intensiven Blick auf die Wettervorhersage: „Je näher der Tag kommt, desto eher lässt sich abschätzen, ob es Probleme geben kann.“ Dann können auch die Netzbetreiber wie die RWE-Tochter „Westnetz“ genauere Aussagen machen.

Ackermann gehört nicht zu den Pessimisten: „Bei der Umstellung der Uhren an der Jahrtausendwende wurde auch viel geunkt. Passiert ist gar nichts.“ Auszuschließen seien Ausfälle oder Schwankungen aber grundsätzlich nicht. Auch er hofft auf einen bewölkten Tag – obwohl die nächste vollständige Sonnenfinsternis in Deutschland erst 2081 zu sehen sein wird.



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