Unterhaltsame Brot- und Wurstwanderung
Eine abwechslungsreiche Wanderstrecke mit Überraschungen hatten die Tourist-Info Puderbacher Land und der Westerwaldverein, Zweigverein Flammersfeld, für Samstag, den 14. März vorbereitet. Zwar kam die Sonne nicht zum Vorschein, aber 350 Menschen fanden die Temperatur gerade richtig zum Wandern.
Puderbach. Der Männer motivierende Lockstoff – Brot und Wurst – zeigte Erfolg, denn auffallend viele männliche Wanderer begaben sich auf die zehn Kilometer lange Strecke. Auf den Shuttle-Bus musste man am Puderbacher Gemeinschaftshaus wegen des Andrangs erst einmal eine Dreiviertelstunde in der Warteschlange stehen. Dafür wurden die Teilnehmer am Start in Oberlahr mit einem „Anlassjodler“ gewärmt.
Die Wanderstrecke vom ehemaligen Freibad Oberlahr zum Dorfgemeinschaftshaus Puderbach war gut präpariert und deutlich ausgezeichnet. Durch das idyllisch mäandernde Grenzbachtal mit Auenlandschaft und weidenden Heckrindern ging es zum ersten kulinarischen Stopp am Klettersteig am Hölderstein. „Warme Fleeschkääs mit Brötchen“ labten die hungrigen Wanderer. Am Waldrand entlang führte der Weg zur Jausenstation 2, Wied’scher Lagerplatz mit „Blood- und Lewwerwooscht-Bruud“.
Die Wanderstrecke war optisch abwechslungsreich, mit Steigungen und Neigungen und extrem kurzweilig, weil man unterwegs mit Bekannten und (noch) Unbekannten leicht ins Gespräch kam. Zum Beispiel mit dem Wanderführer Adolf Seiler aus Fluterschen, der eine Menge Interessantes über den Westerwaldverein und den Wandersteig erzählen konnte. Oder mit den freundlichen Helfern vom Roten Kreuz, die die mitlaufenden Hunde auch einmal mit Stöckchen werfen erfreuten. Eine Pferdehalterin erzählte, dass sie aus therapeutischen Gründen ihren Schimmel am Strick spazieren führte.
Nach einer Rechtskurve an Stallungen vorbei, wurde das allgegenwärtige Vogelgezwitscher unerwartet von Elvis Presley überschallt. Im Hof der Pleckhausermühle hatte Frank Stephan Biek zur Freude der Passanten eine original Wurlitzer Juke-Box aufgestellt. Mit ACDC konnte das Musikgerät zeigen, zu welcher Lautstärke es fähig ist.
Weiter ging es durch Mischwald, dann über die offene Höhe zwischen Feldern und durch den Ort zur Burgruine Reichenstein mit der Jausenstation 3, wo es ein Riesenstück „Fleeschwooscht im Brötchen“ gab. Um diese Mahlzeit zu verdauen, hätte die Strecke länger sein müssen, denn recht schnell gelangte man von Reichenstein nach Puderbach. Ein Stückchen Straße, ein Stück Bahnstrecke, eine kurze Steigung durch den Wald, ein Stück auf ebenem Flurweg und durch den Reichensteiner Weg, schon war das Ziel Dorfgemeinschaftshaus Puderbach erreicht.
Dort wartete an der letzten Station ein Eintopf auf die Wanderer, die zuvor Klobürsten als „Haxenkratzer“ einsetzen mussten. Hunger hatten aber nur wirklich gestandene Kerle. Die Frauen waren sich einig, dass die Hälfte der Marschverpflegung durchaus für sie gereicht hätte. Die Brot- und Wurstwanderung in der Raiffeisenregion ist also doch ein Event für Männer, von Männern organisiert. (htv)
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