"Verwaltung im Dialog" in Selhof: Verkehrsprobleme im Visier
Die dritte Veranstaltung der Reihe "Verwaltung im Dialog" fand nach Rhöndorf und Aegidienberg für die Bürger in Selhof im Saal Kaiser statt. Bürgermeister Otto Neuhoff mit der Verwaltungsspitze standen Rede und Antwort auf die Fragen, die den Menschen in Selhof auf den Nägeln brennen.
Bad Honnef. Um die 60 Bürger hatten sich versammelt. Bürgermeister Otto Neuhoff: "Ich habe diese Veranstaltungsreihe begonnen, weil ich, obwohl ich Bad Honnefer bin, nicht alles kennen kann. Wir erfassen heute Ihre Anregungen und Bedenken und lernen daraus, um Abhilfe zu schaffen."
Der dichte und zu schnelle Verkehr war Hauptgesprächsthema. Tempo 30 gilt in den engen Straße von Selhof. Wunsch der Bürgerinnen und Bürger ist eine bessere Kennzeichnung der Tempo-30-Zone. Richard Thomas (Geschäftsbereichsleiter Bürgerdienste) sagte zu, mit der Polizei zu sprechen, damit festgestellt werden kann, welche Maßnahmen getroffen werden sollten. Die Öffnung des Dellenweges könnte nach Meinung der Bürgerinnen und Bürger Entlastung für den Verkehr bringen, ist aber aufgrund eines Gerichtsurteils nicht möglich.
Die Busse der Stadtbuslinie 566 sind zu groß und zu laut, könnten durch umweltfreundliche gasbetriebene Busse ersetzt werden. Vor allem die direkte Anbindung der Buslinie an die Endhaltestelle der Straßenbahn fehlt vielen. Ein Gespräch mit dem Rhein-Sieg-Kreis als Aufgabenträger des öffentlichen Personennahverkehrs sollte durch Bürgermeister und Verwaltung erfolgen. Die Verwaltungsleitung wird sich mit den Betreibern der Jugendherberge in Verbindung setzen, um eine bessere Lösung für die großen Busse, die Übernachtungsgäste hinbringen, zu finden.
Der Parkplatz in Selhof ist knapp bemessen und Kontrollen sollten mit einem größeren Augenzwinkern durchgeführt werden, so die Bürgerschaft. Die Verwaltung kündigte das Parkraumkonzept an, das Ende Juni 2015 erwartet wird, mit dem zusätzliche Parkmöglichkeiten in allen Stadtteilen ausgelotet werden.
Ringverkehr mit Einbahnstraßenreglung in der Karl-Simrock-Straße/Brunnentraße/Berliner Straße, ein rascher und ausgeweiteter Winterdienst, Gehwege ohne Stolperfallen, mehr Polizeipräsenz zur Gefahrenabwehr waren weitere Anliegen. Die vollständige Einzäunung des Neuen Friedhofes, um die Wildtiere abzuhalten, die Pflanzungen auf den Gräbern abzufressen, wurde von Rudolf Flachs (kommissarischer Leiter Geschäftsbereich 3 Infrastruktur) zugesagt. Ein Gespräch der Verwaltungsleitung mit Vertretungen der Sparkasse, damit ein ortsnaher Geldautomat erhalten bleibt, ist notwendig.
Die Erweiterung Selhofs durch das eventuelle neue Baugebiet auf dem Hockeyplatz und Selhof-Süd könnten zusätzliche Belastungen der Infrastruktur mit sich bringen, fürchteten die Bürgerinnen und Bürger. Bürgermeister Otto Neuhof verwies auf das zu erstellende Stadtentwicklungskonzept mit integriertem Handlungsplan, das in ca. zwei Jahren erwartet wird, und versprach die Entscheidungen, die daraus resultieren werden, umzusetzen.
Zum Schluss bedankte sich Bürgermeister Otto Neuhoff für die lebhafte Diskussion. Dialog und Debatten seien wichtig, um die Stadt voran zu bringen. Im historisch gewachsenen Stadtteil Selhof sind die Straßen nicht für das heutige Verkehrsaufkommen angelegt und die Verwaltung versuche, die Situation zu entschärfen. Er appellierte an die Autofahrer, Rücksicht zu nehmen. Dem schlossen sich Anwesende an, denn "Runter vom Gas" geht alle an.