Kindergarten Dernbach - Zeichen stehen auf Schließung
Im Zuge der geplanten Dachsanierung des Kindergartens in Dernbach sind nach und nach erhebliche Bauschäden zu Tage getreten. Die ersten Kostenschätzungen gehen von 150.000 Euro für die Sanierung aus. Derzeit sind die Kinder in Urbach untergebracht. Insgesamt gibt es freie Plätze in anderen Kindergärten. Eltern setzen sich für Erhalt in Dernbach ein.
Dernbach. Der Dernbacher Kindergarten wurde neu gebaut und 1995 seiner Bestimmung übergeben. Teile des Kindergartens haben ein Flachdach, abgedichtet mit Folie und Kies. Bereits nach kurzer Zeit kam es immer wieder zu Feuchtigkeitsschäden am Gebäude. Im Herbst 2014 fiel die Entscheidung, dass ständiges Flicken nicht die Dauerlösung sei. Es soll ein Pultdach das Flachdach ersetzen.
Die Kindergartenkinder siedelten Anfang des Jahres nach Urbach um, damit die Sanierung gefahrlos vollzogen werden kann. Die ursprüngliche Planung war, dass die Renovierung bis zu den Sommerferien abgeschlossen ist. Daraus wird jetzt nichts. Mit Beginn der Arbeiten traten mehr und mehr Schäden zu Tage. Es stellte sich auch heraus, dass die ursprünglich eingebaute Dämmung und Dampfsperre fehlerhaft ausgeführt sind. Insofern muss nicht nur die Dämmung im Bereich des Flachdaches, sondern im gesamten Haus komplett erneuert werden. Regress an die seinerzeit ausführende Firma ist nicht mehr möglich, da das Unternehmen nicht mehr existiert.
Die ersten Kostenschätzungen für die Sanierung liegen bei rund 150.000 Euro. Dies ist der eine Faktor. Ein anderer Faktor ist die derzeitige nicht volle Auslastung der anderen Kindergärten im Puderbacher Land und die demografische Entwicklung. Dazu Volker Mendel: „In zwei bis drei Jahren hätten wir sowieso auch über den Standort Dernbach diskutieren müssen.“
Am Mittwochmorgen, 22. April, empfingen Verbandsbürgermeister Volker Mendel und Bauamtsleiter Markus Sommer eine Abordnung der Elternvertreter des Kindergartens im Kindergartengebäude . Mendel gab einen aktuellen Überblick über die Situation. Er und sein Bauamtsleiter Sommer zeigten im Detail die noch sichtbaren Schäden und gaben Erläuterungen. Die seinerzeitige Entscheidung, die Kinder in den Kindergarten Urbach gehen zu lassen, stellte sich im Nachhinein als sehr gut heraus. Messungen haben nämlich einen massiven Befall der Dämmmaterialien durch Schimmelpilze ergeben.
Der Elternausschuss, mit seiner Vorsitzenden, Jasmin Berg, setzt sich natürlich massiv für die Sanierung und den Erhalt des Kindergartens ein. Dies machte sie bei dem Gespräch am Mittwoch ganz deutlich. Die Eltern sammeln derzeit Unterschriften im Dorf, damit „ihr Kindergarten bleibt“. Ortsbürgermeister Rudi Becker will ebenfalls den Kindergarten im Ort halten. Eltern und Ortsbürgermeister sehen das Wohl des Kindes im Vordergrund und keine wirtschaftlichen Überlegungen. Ferner weisen sie darauf hin, dass ein Kindergarten am Ort ein klarer Standortfaktor ist.
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Volker Mendel informierte auch, dass die Sanierungskosten über die Verbandsgemeindeumlage auf alle Orte der Verbandsgemeinde umgelegt werden. Dies würde aus heutiger Sicht zwei Prozentpunkte Erhöhung ausmachen.
Derzeit stehen zwei Optionen zur Diskussion: Dies wäre zum Einen die Sanierung, die bis Ende des Jahres abgeschlossen sein könnte. Die Alternative wäre, dass alle schadhaften Teile des Bauwerkes ausgebaut werden und das Gebäude dann so veräußert wird. Der Erlös des Grund und Bodens würde an die Ortsgemeinde fließen, da deren Eigentum. Der Erlös der Aufbauten geht an die Verbandsgemeinde. So wurde es seinerzeit geregelt. Bei dieser Variante müsste die Verbandsgemeinde jedoch noch Fördergelder zurückzahlen. Die Gewährung der Förderung von Kreis und Land waren an eine Nutzungsdauer von 25 Jahren geknüpft. Die Rückzahlung für die fehlenden fünf Nutzungsjahre beliefe sich auf 67.000 Euro.
Entscheiden über die weitere Entwicklung wird am Mittwochabend, 22. April, zunächst einmal der Haupt- und Finanzausschuss. Der gibt eine Empfehlung an den Verbandsgemeinderat, der am 7. Mai um 18 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Daufenbach im öffentlichen Teil eine Entscheidung treffen wird.
Vorher wird es am 4. Mai noch ein Gespräch zwischen den Eltern und Verbandsbürgermeister Volker Mendel geben. Der bot allen Interessenten an, sich -nach Absprache- vor Ort ein Bild zu machen. (woti)
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