Pferdesteuer einführen: Ein Griff in die Taschen der Pferdehalter
Die Ablehnung einer kommunalen Pferdesteuer hat der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau (BWV) bekräftigt. Hintergrund ist, dass erstmalig eine rheinland-pfälzische Gemeinde im Rhein-Lahn-Kreis diese Thematik aufgriff. Es ist ein „Griff in die Taschen der Pferdehalter“, kritisiert jedoch der Verband.
Region. Der Reitsport und die Pferdehaltung stellen einen wichtigen Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum dar. Für die Landwirte erweitert die Pferdehaltung die Möglichkeiten, ihren Betrieb weiterzuentwickeln und zusätzliche Einkommensmöglichkeiten zu realisieren.
Vor allem in Stadtnähe hätten viele Landwirte in den letzten Jahren ihre Hofstellen auf Pensionspferdehaltung umgestellt und erhebliche Investitionen getätigt. Hinzu komme, dass etliche Grünlandflächen durch extensive Pferdehaltung sinnvoll bewirtschaftet werden könnten, was dem Naturschutz und der Artenvielfalt zu Gute komme. Der Reitsport sei in Deutschland außerdem ein beliebter Breitensport mit rund 1,7 Millionen Menschen, die ihre Freizeit mit dem Reiten, Voltigieren oder Kutschenfahren gestalten. Mit der kommunalen Pferdesteuer würde erstmals die Ausübung einer Sportart in Deutschland besteuert. Dies lehnten der Bauernverband, die Reiterliche Vereinigung, der Deutsche Olympische Sportbund und auch der Bund der Steuerzahler Deutschlands entschieden ab. Weder den Landwirten noch den Pferdebesitzern sei eine solche Steuer zuzumuten, betonte der BWV.
Er weist darauf hin, dass bereits mit der Abschaffung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes für die Pferdepension vor einigen Jahren und mit der zum 1. Juli 2012 erfolgten Abschaffung des ermäßigten Steuersatzes beim Handel mit Reitpferden steuerliche Belastungen eingeführt worden seien. Nochmalige Belastungen würden die Existenz vieler Pensionsstallbetreiber bedrohen. Auch entstehe so ein steuerlicher "Flickenteppich". Pferdebesitzer würden in pferdesteuerfreie und somit günstigere Kommunen flüchten, warnte der Bauernverband.
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