Bahnlärm stand im Mittelpunkt bei Tagung der Grünen
Der LAG-Verkehr von „Bündnis 90/ Die Grünen“ tagte im „Alten Stadtweingut“ in Bad Hönningen. Neben der stellvertretenden Vorsitzenden der Landtagsfraktion von „Bündnis90/Die Grünen“ Jutta Blatzheim-Roegler sowie der regionalen Landtagsabgeordneten Elisabeth Bröskamp waren auch Vertreter von Gruppierungen gegen den Bahnlärm, unter anderem Rolf Papen und Erich Schneider, anwesend.
Bad Hönningen. Neben Ausführungen und Diskussionen zum Stand der „Mittelrheinbrücke“, zur Aktion „Radgeber“, zum Stand der „Schiersteiner Brücke“ stand der Austausch mit Vertretern von Initiativen gegen den Bahnlärm, im Vordergrund der Veranstaltung.
Einen aktuellen Überblick über den Stand der Maßnahmen gegen den Bahnlärm gab der Sprecher der Bad Hönninger Initiative „Gegen Bahnlärm und Erschütterungen“, Franz Breitenbach. In der Kernaussage: Trotz vieler Beteuerungen und Zusagen seitens der Bundesregierung und der „Deutschen Bahn AG“, hat sich bisher relativ wenig getan. Die Bewohner im Rheintal leiden weiterhin unter dem gesundheitsschädigenden Bahnlärm. Die Bahnlärmproblematik im Rhein- und Moseltal bleibt weiterhin bestehen.
Einige „Todsünden“, wie Franz Breitenbach ausführte, sind: Nach der Risikoprognose von Prof. Dr. Eberhard Greise sind in den vergangenen zehn Jahren 75.000 Menschen an den Folgen des Bahnlärms erkrankt und schätzungsweise 30.000 an den Folgen des Bahnlärms gestorben. Dieses nicht hinnehmbare Desaster kostet jährlich bis zu vier Milliarden Euro. Leider gilt für die „Deutsche Bahn“ das Mittelrheintal als „Bahnlärm-Saniert“.
Und: Güterwaggons mit Gefahrengut fahren bis zu 120 Stundenkilometer durch Bahnhöfe und Ortschaften. Dabei könnten Güterwaggons nach dem heutigen Stand der Technik genau so leise gebaut werden wie bei den Personenzügen. Es wird jedoch weiterhin auf „Verschleiß“ gefahren.
Ausgesprochen nachdenklich machen jedoch die offiziellen Angaben zu Unfällen und Störfällen der Bahn für das Jahr 2013: Hier gab es allein 350 Kollisionen und 262 Entgleisungen Für das Jahr 2013 wurden gut 2000 gefährliche Ereignisse gemeldet, so Franz Breitenbach. Dabei soll der Güterverkehr bis zum Jahr 2120 um 50 Prozent zunehmen. Eine weitere bittere Erkenntnis bleibt: Wirtschaftsinteressen gehen in Deutschland vor dem Lärmschutz.
Überlegungen zu Ausweichstrecken, um das Rheintal zu entlasten, bringen nichts, über Gießen oder gar Neubaustrecken entlang der „A-61“ und der „A-3“ sind letztlich ökologischer Schwachsinn.
Eine optimale Lösung wäre weiterhin ein Tunnelbau von Troisdorf bis nach Wiesbaden. Er ist finanzierbar (keine zehn Milliarden Euro) und der Güterverkehr wäre „für alle Zeiten“ unter der Erde verschwunden.
Am Samstag, den 9. Mai, ab 14 Uhr wird es eine „Großdemo“ gegen den Bahnlärm in Koblenz geben, wie der Verantwortliche für diese Bahnlärm-Demo, Franz Breitenbach erklärte. „Alle Arten von Lärm gilt es zu verhindern. Versprechungen auf den `Sankt-Nimmerleins-Tag` bringen uns nichts. Die Bahn weiß genau, wo es hakt und das schon seit Jahren“, ist die Meinung von Elisabeth Bröskamp.
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