Deutsch-Französisches Jubiläum mit Boule-Spiel
Vor zwanzig Jahren pflanzten französische Freunde aus der Partnerstadt Courtisols in Dierdorf eine Blutbuche am Rockenfellerplatz. Am Sonntag, dem 31. Mai trafen sich zahlreiche Mitglieder des Freundeskreises Dierdorf-Courtisols aus beiden Nationen wieder an dieser Stelle.
Dierdorf. „An der Größe dieses Baumes kann man sehen, wie lang zwanzig Jahre sein können“, meinte Rosemarie Schneider, die Vorsitzende des Dierdorfer Freundeskreises. Sie erläuterte den Gästen, dass dies ein bedeutsamer Platz ist, denn das eiserne Denkmal, das nur wenige Meter vom Baum entfernt steht, erinnert an die Schrecken des Krieges. Der Rockenfellerplatz war nach dem Hotel benannt worden, das in den letzten Kriegstagen 1945 von den Alliierten zerbombt wurde. Der Baum dagegen stehe als Symbol für eine wachsende Völkerverständigung und als Symbol der Partnerschaft: „Jeder hilft Jedem, wo es geht.“
Damit die Partnerschaft wachsen kann, legte der Freundeskreis mit Hilfe der Stadt Dierdorf in Sichtweite der Blutbuche eine neue Boule-Bahn an. Stadtbürgermeister Thomas Vis freute sich, dass diese französische Spezialität nun auch nach Dierdorf kam. Auch deren Standort wurde mit Bedacht gewählt. Die Boule-Bahn befindet sich am stets offenen Spielplatz hinter der alten Stadtmauer, wo sich Kinder aufhalten und auch Erwachsene aufhalten können. So kann der Platz als Gemeinschaftsplatz und Treffpunkt von Jung und Alt in Dierdorf genutzt werden.
Zusammen mit seinem Kollegen aus Courtisols, Hubert Arrouart zerschnitt Bürgermeister Thomas Vis das symbolische Band zwischen den Ortsschildern der Partnergemeinden. Auch der Präsident des Freundeskreises aus Courtisols, Jackie Lusse freute sich über die neue Spielanlage. Nachdem Karin Gräf vor 15 Jahren die Idee hatte, mussten die Boulespieler bisher stets auf die Boule-Bahn in Kleinmaischeid ausweichen.
Rosemarie Schneider erzählte, dass beim Testspiel vor zwei Wochen Erwachsene und Kinder gekommen seien und sich erkundigt hätten, was hier geschehe. Einige dachten, das Rechteck sei ein merkwürdiger Sandkasten oder eine Fahrradrennbahn mit kurzem Bremsweg. Damit jeder weiß, worum es sich bei der Neuanschaffung handelt, wurde eine kleine Tafel in den Boden eingelassen.
Natürlich wurde nach der offiziellen Eröffnung ausgiebig dem frankophilen Sport gefrönt. Die Aktion war von viel Gelächter begleitet, die Würfe wurden eifrig kommentiert, bejubelt und applaudiert. Dabei konnte Christine Bellmann das Übersetzen einstellen, weil die Kommunikation beim Boule-Spiel auch ohne Fremdsprachenkenntnisse wunderbar funktionierte. htv
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