Schuloase entsteht neu
Förderverein des Rhein-Wied-Gymnasiums nimmt die Gestaltung des Innenhofs selbst in die Hand. Der Landkreis Neuwied als Schulträger hat sich nach Aussage der Eltern nicht am Projekt beteiligt. Diese kritisierten die in ihren Augen verwahrlosten Außenanlagen.
Neuwied. Der Innenhof des Rhein-Wied-Gymnasiums ist eine kleine Oase. Hier werden Feste gefeiert, hier findet Unterricht im Freien statt, hier können sich Schülerinnen und Schüler in Freistunden aufhalten. Eigentlich also ein echter Ort zum Wohlfühlen. Leider geht der Wohlfühlcharakter immer mehr verloren. Und das liegt nicht zuletzt daran, dass sich die Anpflanzungen im Innenhof wie auch um die Schule herum in einem verwahrlosten Zustand befinden. Dagegen macht jetzt der Förderverein des RWG mobil.
Schon in den Jahren zuvor hat der Förderverein das Heft in die Hand genommen, als es um die Außenrenovierung der Schule ging. Auch ein erster Teil des Innenhofs ist auf Initiative des Fördervereins neu bepflanzt worden. Brombeerhecken, Holundersträucher, japanischer Knöterich und allerlei Wildwuchs mussten weichen, und unter Anleitung des Fördervereinsmitglieds Gärtnermeister Bernhard Rieth pflanzte die Elternschaft, unterstützt von Lehrern und Schülern, Rhododendron, Azaleen, Heide und Lavendel in die mit Unkrautfolie und Lavalit bestückten Beete.
Am Samstag, 31. Mai, hatte der Förderverein schließlich zur großen Hilfsaktion aufgerufen. Rund 30 Eltern, Schüler und Lehrer packten mit an, um 75 Wallsteine und 18 Kubikmeter Lavalit in den von außen nicht zugänglichen Innenhof zu schaffen. Ein zwei Meter breiter Lavadurstreifen soll entstehen, im Herbst wird dieser letzte Bauabschnitt dann mit der Bepflanzung der Böschung mit Storchschnabel und Hortensien abgeschlossen. Neue Sitzgelegenheiten sollen zudem den Innenhof komplettieren.
Eigentlich sei alle dies Aufgabe des Schulträger, also des Landkreises Neuwied gewesen, meint der zweite Vorsitzende der Fördervereins, Hermann Josef Heimbach, der als Initiator die Organisation des Arbeitseinsatzes übernommen hatte. „Ich habe mehrmals versucht, den Schulträger in das Projekt einzubinden. Leider erfolglos“, berichtete er. „Besonders ärgerlich finde ich, dass, wenn schon kein Geld vorhanden ist, es auch an einer ideellen Unterstützung durch den Schulträger fehlt. Außenanlagen existieren für den Schulträger nicht, besonders, wenn man sie nicht von außen einsehen kann.“
Seine Beweggründe für die Eigeninitiative erklärt Heimbach wie folgt: „Wir sind es unseren Kindern und uns selbst schuldig, unser Umfeld so zu gestalten, dass wir uns wohlfühlen. Da können und wollen wir nicht warten, bis der Schulträger sich bewegt. Wie wollen wir unsere Schülerinnen und Schüler zur Sauberkeit und Ordnung erziehen, wenn sich um die verwahrlosten Außenanlagen keiner kümmert?“
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