Los Masis aus Bolivien in Dierdorf
Vom 14. bis 16. Juni wird die bolivianische Musikgruppe Los Masis innerhalb des Dekanat Rhein-Wied in Dierdorf, Neustadt/Wied und Niederbreitbach zu Gast sein. Am Sonntagnachmittag, 14. Juni findet um 18 Uhr in der Pfarrkirche St. Clemens, Dierdorf eine Heilige Messe statt, die von der Gruppe Los Masis zusammen mit dem Kirchenchor aus Niederbreitbach unter der Leitung von Dekanatskantor Peter Uhl musikalisch gestalten wird.
Dierdorf. Nach der Messe ist Gelegenheit, im Pfarrheim und um die Kirche die Musiker aus dem Andenhochland näher kennenzulernen und in geselliger Runde mehr über Bolivien und die Arbeit von Los Masis zu erfahren.
Am Montag, 15. Juni wird die Gruppe vormittags einen Workshop mit den Schülerinnen und Schülern des Martin-Butzer Gymnasiums Dierdorf gestalten und am Abend um 19 Uhr wollen Los Masis die Zuhörer und Zuschauer mit einem mitreißenden Konzert im Martin-Butzer Saal des Gymnasiums begeistern.
Das Konzert hat das Motto „Pachamama – Lieder für unsere Mutter Erde“. Das Programm ist eine musikalische Annäherung an unser aller Heimat und Lebensspenderin: die Erde. Es beinhaltet Lieder und Rhythmen aus allen Teilen Boliviens und den verschiedenen Epochen und spiegelt das reiche kulturelle Erbe des Landes wieder, in dem die Beziehung und Verbundenheit zur Erde, zur Natur stets eine zentrale Rolle spielte.
Masi bedeutet in der indigenen Kechua-Sprache „Freund, Gefährte“. Die Gruppe „LOS MASIS“ besteht nun schon seit mehr als 40 Jahren in immer wieder neuer Zusammensetzung. Ihre Mitglieder sind die Lehrkräfte und jeweils besten Musikschüler des Centro Cultural Masis in Sucre, Bolivien. Dieses Zentrum wurde 1980 durch die Musikgruppe Los Masis gegründet. Es hat sich zur Aufgabe gemacht, die traditionelle Kultur der Andenvölker zu erforschen, aktiv zu bewahren und aus der Geringschätzung durch die städtische Gesellschaft zu befreien.
In der Musikschule des Centros erlernen Kinder und Jugendliche nicht nur Musik und Kenntnisse über die eigene andine Kultur, sondern erfahren und üben auch Werte wie Respekt, Verantwortung, Pünktlichkeit und vor allem solidarisches Handeln ein. Die jungen Teilnehmer stammen aus Zuwandererfamilien vom Land oder aus den Bergbaugebieten der Anden. Die meisten von ihnen leben in den ärmeren Randgebieten der Stadt Sucre. Viele der Mädchen und Jungen arbeiten morgens, gehen am Nachmittag in eine der staatlichen Schulen und verbringen den Abend mit Proben und Lernen im Centro Cultural Masis. Hier können sie auch in Ruhe ihre Schularbeiten erledigen oder Nachhilfe erhalten, wobei ihnen die kleine Bibliothek und der Zugang zum Centro eigenen Computer Unterstützung bieten.
Die Arbeit des Centro Cultural Masis dient der integralen Jugendförderung. Seine Aktivitäten verstehen sich auch als Schutz vor Drogenabhängigkeit, Alkoholismus, Jugend-bandenwesen und Kriminalität, die auf Grund der sehr hohen Jugendarbeitslosigkeit und damit verbundenen Perspektivlosigkeit weit verbreitet sind. Im Centro verbringen die Jugendlichen dagegen ihre Zeit mit sinnvollen Aktivitäten. Durch die öffentlichen Auftritte erwerben sie Anerkennung und Selbst-vertrauen, das den schulischen Leistungen und einer erfolgreichen Berufsausbildung zu Gute kommt.
Die Verantwortlichen der Gruppe Los Masis erhoffen sich von den Spenden der musikalischen Projektreise die finanzielle Sicherung und damit den Fortbestand des Centro Cultural Masis und seiner wichtigen Arbeit für Kinder und Jugendliche in Sucre. Aber ebenso wichtig ist ihnen, in Deutschland etwas vom lebendigen Reichtum des kulturellen Erbes der bolivianischen Bevölkerung zu vermitteln und den Zuhörern einen Teil dieses Schatzes zu schenken.
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