Neuer Vorsitz im „Verein für Menschen mit Behinderung“
Der „Verein für Menschen mit Behinderung“ (VMB) hat einen neuen Vorsitzenden. Da Kristina Münstermann das Amt aus beruflichen Gründen nicht mehr weiter ausüben kann, tritt Alfons Müller an ihre Stelle. Über 350 Vereinsmitglieder nehmen die vielfältigen Maßnahmen des VMB mittlerweile in Anspruch - Tendenz steigend.
Neuwied. Der 68-jährige pensionierte Gymnasiallehrer für Mathematik und Physik wird fortan die Geschicke des Vereins leiten - und das mit Herzblut und Erfahrung, ist er dem rührigen Team doch schon lange verbunden.
2011 wurde Alfons Müller in den Vereinsvorstand des VMB gewählt, 18 Jahre lang war er darüber hinaus im Landesverband Rheinland-Pfalz der Lebenshilfe tätig. Den VMB hat er als Vater zweier mittlerweile erwachsener Söhne mit Handicaps vor über 30 Jahren entdeckt und dankbar die Wochenendbetreuungen in Anspruch genommen. Auf diese Weise können Eltern vom kräftezehrenden Alltag Abstand finden, während die Kinder „Tapetenwechsel“ und liebevolle Förderung erfahren. Ein Rettungsanker für viele Betroffene. „Wir haben hier den einzigen Verein weit und breit, der ambulante Hilfe anbietet für Familien mit behinderten Kindern“, so Müller.
Mit „einem weinenden und einem lachenden Auge“ verabschiedete sich Kristina Münstermann. „Ich habe die Arbeit als Vorsitzende sehr sehr gerne gemacht.“ Die Aufgabe habe viele Facetten von der Organisation über die Gestaltung und Finanzierung der Angebote bis hin zur Gesellschafterstellung im HTZ und der Förder- und Wohnstätte. „In meine Zeit fiel insbesondere die wirtschaftliche Konsolidierung des Vereins bei nochmals deutlicher Ausdehnung der Angebote für die betroffenen Familien. Ausserdem freue ich mich, dass der Verein im Herbst erstmals in eigene großzügige Räumlichkeiten ziehen kann, wodurch die Koordination der Angebote sehr erleichtert wird.“
Über 350 Vereinsmitglieder nehmen die vielfältigen Maßnahmen des VMB mittlerweile in Anspruch. Tendenz steigend. Und so lautet denn auch der dringlichste Wunsch des neuen Vorsitzenden Alfons Müller: „Wir sind ausgebucht, gehen schon über unsere Grenzen hinaus. Mein Wunsch für die Zukunft wäre es, eine Möglichkeit zu finden, allen Eltern, die es brauchen, Hilfe anbieten zu können.“ Vor allem an Mitarbeitern mangelt es. Denn Fachkräfte, die an Wochenenden und in den Ferien noch Zeitfenster für Vereinstätigkeiten frei haben, sind rar. „Folge ist: Wir müssen die Anzahl unserer Maßnahmen auf immer mehr Familien verteilen.“
Der 1966 noch unter anderem Namen gegründete Verein mit Sitz in Neuwied ist wegen seiner vielfältigen und liebevoll gestalteten Aktivitäten so beliebt. Neben Wochenendbetreuungen gibt es Gruppenevents wie Kinder-, Jungen- und Mädchengruppe, Sporttreffen, Trommeln oder Theaterworkshop, darüber hinaus Beratung, Elterngesprächskreis, Tagesfreizeiten, Zeltlager, Familienfreizeiten und vieles mehr.
Gemeinsam mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Rheinland-Pfalz/Saarland ist der VMB Gesellschafter des Heilpädagogisch-Therapeutischen Zentrums (HTZ) Neuwied, zudem neben Paritätischem, HTZ und „Verein zur Betreuung blinder und sehbehinderter Kinder Neuwied“ Mitgesellschafter der Förder- und Wohnstätten in Kettig.
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